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ABBA: Thank You For The Music - Die Storys zu allen Songs




Info
Autor: Robert Scott

Titel: ABBA: Thank You For The Music - Die Storys zu allen Songs

Verlag: Edel/Rockbuch

ISBN: 978-3-8419-0105-7

Preis: € 12,95

176 Seiten

Internet:
http://www.edel.de
http://www.promo-team.de

Die Storys zu allen Songs scheint im Edel-Verlag langsam in Serie zu gehen: nach entsprechenden Sammlungen über die Songs der Beatles von Steve Turner und der Rolling Stones von Steve Appleford erscheint nun - musikalisch in einer ganz anderen Ecke beheimatet - das Pop/Disco-Pendant dazu: ABBA - Die Storys zu allen Songs von Robert Scott. Im direkten Vergleich mit den gleich aufgemachten Stones- und Beatles-Büchern fällt im Bücherregal zunächst eines deutlich auf: es ist wesentlich dünner. Aber dies ist auch eigentlich kein Wunder, ist doch der Backkatalog von ABBA insgesamt etwas kleiner als die der vorgenannten Bands, auch wenn man es immerhin auf acht Alben innerhalb von neun Jahren brachte.

Ansonsten ist aber auch dieser Band eine ganz nette Sache für Fans oder Interessierte geworden. Als kurze Einleitung gibt es die Vorgeschichte von ABBA; eine kurze Beschreibung der Werdegänge von Agnetha, Anni-Frid (Frida), Benny und Björn. Während man hierzulande das Gefühl hatte, ABBA wären plötzlich aus dem Nichts als fertiges und harmonisches Quartett vom schwedischen Himmel gefallen, gab es doch ein Leben vor der Band. So war Agnetha bereits in den späten Sechziger Jahren als Solokünstlerin in Schweden recht populär und Frida und Benny hatten bereits jeder zwei Kinder aus vorherigen Beziehungen.

Im Hauptteil werden in gewohnter Manier alle Songs von ABBA chronologisch und albenweise von Ring Ring (1973) bis zu The Visitors (1981) beschrieben, wobei jedem Album ein kurzer Artikel mit zahlreichen Randinformationen der Bandgeschichte zur jeweiligen Zeit vorangestellt wird. Zahlreiche Bilder (leider keine Albencover) lockern den Text auf und entführen so zu einer Zeitreise der goldenen Pop-Ära des schwedischen Quartetts. Ein Schmunzel-Fehler im Buch soll dabei nicht unerwähnt bleiben: "Die dichte und panoramaartige Stimmung in "Eagle" wird von schimmernden Keyboards geführt, wie man sie von Toto, Asia und REO Speedwagon kannte." Nur schade, dass der Song "Eagle" vom 1977 erschienenem The Album stammt und die Debütalben von Toto und Asia erst 1978 bzw. 1982 erschienen...

Richtige Aha-Erlebnisse gibt es bei den Storys zu allen Songs leider nicht. Die Songs werden beschrieben, rezensiert und ihr Erfolg im Nachhinein bewertet, großartige Storys dazu gibt es selten bis gar nicht - es sind halt nur Songs, und aus den Songtexten, bei denen es geht ja meist doch "nur" um die Liebe und das Leben geht, lassen sich auch keine interessanten Geschichten ableiten. Somit ist das Buch zum reinen Lesen zwar etwas langatmig, als Nachschlagewerk für ABBA-Fans aber vielleicht eine schöne Sache.


Jürgen Weber



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