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Whiplash

Unborn again


Info
Musikrichtung: Heavy/Thrash Metal

VÖ: 25.09.2009

(Pulverised Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 43:06

Internet:

http://www.myspace.com/whiplashusa


Na, da schickt sich doch glatt wieder eine Thrash-Band aus der zweiten (oder vielleicht doch eher dritten?) Reihe mit einem Comeback an. Nach der zeitweisen Auflösung 1990 haben es Whiplash vor 13 Jahren bereits schon einmal versucht, was für drei Jahre und drei Alben gehalten hat. Nun will es Bandboss Tony Portaro mit neuer Hintermannschaft also noch einmal wissen. Wobei so ganz neu sind seine beiden Mitstreiter gar nicht. Ex-Kreator-Mann Joe Cangelosi schwang bereits in den 80ern ein paar Jahre seine Stöcke für die US-Band und nahm mit ihr die in Underground-Kreisen hoch geschätzten Platten „Ticket to mayhem“ und „Insult to injury“ auf. So weit, so gut. Jetzt stellt sich natürlich die Frage wie Whiplash anno 2009 klingen.

Das Coverbild von Ed Repka (u.a. Megadeth, Vio-Lence, Nuclear Assault, Atheist) deutet es schon an. Die Tatsache dass Harris Johns hinter den Reglern saß (drehte schon früher für Tankard, Helloween, Sodom, Voivod und Kreator an den Knöpfen) verstärkt die Vermutung noch. Und wenn man Unborn again in den CD-Schacht legt und bald ein kratziger und leicht angerosteter Sound aus den Boxen dröhnt, ist klar: Whiplash bomben sich geradewegs zurück in die goldenen 80er! Wobei das Trio leider nicht so richtig an alte Glanztaten anknüpfen kann, soviel kann man schon mal sagen. Mit „Snuff“, „Float face down“ und „Pitbulls in the playground“ gibt es schmissigen und wurzeltreuen Thrash Metal, wie man ihn sich wünscht, selbst wenn das Ganze bisweilen etwas unspektakulär klingt. „Pitbills in the playground“ könnte dabei fast ein Outtake aus den Kill 'em all-Sessions von Metallica sein. Aber das soll jetzt keine Beleidigung sein. Diese Oldschool-Keule macht nämlich richtig Spaß.

Das kann man aber leider nicht von allen Liedern uneingeschränkt behaupten. Dafür klingt einiges etwas uninspiriert und unausgegoren. Die auch recht kraftlose Stimme von Tony Portaro tut ihr übriges dazu. Zusätzlich scheint der Herr in letzter Zeit ziemlich oft in seiner Classic Rock-Kiste gewühlt zu haben. Denn dieser Einfluss ist unüberhörbar. Gerade das Riff von „Fight or flight“ klingt sehr nach Zeppelins „Immigrant song“, und auch sonst findet man genügend Rockiges, was nicht so stark thrasht. An sich kein Problem, würden dabei Songs wie „Firewater“ nicht so schaumgebremst klingen. Wesentlich flüssiger ist dagegen „I’ve got the fire“. Eine Coverversion des alten Montrose-Hardrockers, dem man eine starke Adrenalinspritze verpasste. Das macht Spaß und tritt ordentlich in den Allerwertesten. Das gilt auch für das mitgrölbare „Hook in mouth“ (nein, kein Megadeth-Cover) und eingeschränkt für den schmissigen Abschlussprügler „Feeding frenzy“.

Was bleibt, ist ein Album, welches gerade in der zweiten Hälfte Spaß macht, aber am Ende doch nicht richtig über einen durchschnittlichen Eindruck hinaus kommt. Eigentlich schade. Da hätte man sich ein bisschen mehr erwartet. Eine richtige Enttäuschung ist Unborn again zwar auch nicht, aber ein Klassealbum hört sich doch ein wenig anders an. Mal sehen wie lange Whiplash bei diesem Anlauf durchhalten.



Mario Karl



Trackliste
1Swallow the slaughter5:28
2 Snuff4:06
3 Firewater4:57
4 Float face down4:49
5 Fight or flight4:01
6 Pitbulls in the playground3:50
7 Parade of two legs3:42
8 Hook in mouth4:46
9 I’ve got the fire2:46
10 Feeding frenzy4:36
Besetzung

Tony Portaro (Vocals, Guitars)
Rich Day (Bass)
Joe Cangelosi (Drums)


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