Miss Platnum
The sweetest Hangover
Der Eurovision Song-Contest ist in den Charts angekommen!
Nun, seit einigen Jahren erreichen immer mehr Länder östlich und westlich des Urals, aber auch Staaten auf dem Balkan vordere Platzierungen im Eurovision Song-Contest. Das mag an einer bestimmten Form von Abstimmungsverhalten dieser Länder untereinander liegen, vielleicht aber auch daran, dass der Mix aus Dance- und Folkloreelementen ein hohes Energie- und Spaßpotential bereithält.
Mit der gebürtigen Rumänin Miss Platnum, die in Berlin lebt, kommt diese "Balkanpopwelle" (als Behelfsausdruck) nun auch in den deutschen Charts an. Nach ihrem ersten, vergleichsweise unbeachtet gebliebenen Album Rock me brachte ihr das zweite Album Chefa mit seiner Mischung aus Hip-Hop, Soul, RnB und rumänischen Musikelementen bereits erste gemeinsam Auftritte mit Peter Fox, aber auch eine Tour mit den Fantastischen Vier.
2009 nun ist siemit ihrem neuen Album The sweetest Hangover in den Charts, und das nicht zu unrecht, denn damit hat Miss Platnum mit der oben genannten Mischung ein sehr abwechslungsreiches Album hingelegt. Die genretyischen Trompeten sind jedoch arg zurückgenommen und untermalen mehr, als dass sie das Album dominieren würden, und das tut dem Gesamtbild sehr, sehr gut - so viel schon einmal vorweg...
The sweetest Hangover beginnt mit "Why did you do it" mit einem 60er-Beat à la Amy Winehouse, untermalt mit den typischen Trompetensounds - ein mitreißender Song! Miss Platnum steigert sich bei "She moved in" mit dieser Mischung sogar noch einmal: Zuerst scheint man einen guten, aber gewöhnlichen RnB-Song vor sich zu haben, der sich dann mit dem Refrain wiederum zu Ska mit einem leichten Balkangeschmäckle steigert.
Das folgende "Bollywood Movie" versucht zwar, mit Bollywood-Elementen zu spielen, doch gerät der Song zu einem klassischen RnB-Song, der immer noch gut, aber nicht außergewöhnlich ist... dafür hatte die Dame die Meßlatte mit den ersten beiden Songs bereits zu hoch gelegt!
Vielleicht ist es deswegen gut, dass Miss Platnum dann mit "Don´t go to Strangers" das Tempo deutlich drosselt und einen leichten, ruhigen Soulsong, und auch das folgende "Where did you go Boy" beginnt sehr leise, könnte dann jedoch auch gut auf der neuen Scheibe von Peter Fox gestanden haben, hat allerdings einen deutlich aggressiveren Beat (ähnlich "I´m broke"). Wiederum eine Steigerung stellt "Drink Sisters, drink" dar (feat. She-Raw), das fast in den Hip Hop à la Busta Rhymes abdriftet - und wiederum: mit Trompeten!
Und wiederum wiederum (eine bewußte Wdhlg.!): "The long Goddbye" läßt den Hörer einen Moment lang verschnaufen, während "Babooshka 2009", eine Adaption des gleichnamigen Songs von Kate Bush den Song mit RnB und Trompeten aufbrezelt, und ich erlaube mir jetzt einmal den Sexismus zu sagen, dass das nun wahrhaft ein Song zum bootyshaking sein dürfte...
"Fakebling"...tja, was ist das denn? Balkan-Reggea?! So wird mans wohl nennen dürfen, schlichtweg großartig, und mit dem leisen "So beautiful" leitet Miss Platnum zum großen RnB-Disco-Finale mit dem Titel "Completely happy" ein...
Angesichts der zahlreichen, sich immer wieder selber kopierenden Dancescheiben, die sich auch in diesem Jahr wieder in den Charts finden, freut es einen doch, ein Stück gut gemachter und innovativer Musik zu finden. Miss Platinums neues Album The sweetest Hangover ist solch ein Stück gut gemachter Musik: Abwechslungsreich und immer mit diesem Schuß an Trompetenklängen, die dem Album einen hohen Wiedererkennungswert verleihen... Toll!
Andreas Matena
Trackliste |
1 | Why did you do it | 3:08 |
2 |
She moved in | 3:08 |
3 |
Bollywood Movie | 3:28 |
4 |
Don´t go to Strangers | 4:14 |
5 |
Where did you go Boy | 3:20 |
6 |
Drink Sisters, drink feat. She-Raw | 3:19 |
7 |
The long Goddbye | 2:29 |
8 |
Babooshka 2009 | 4:20 |
9 |
I´m broke | 4:13 |
10 |
Fakebling | 3:07 |
11 |
If you were mine | 3:47 |
12 |
So beautiful | 3:50 |
13 |
Completely happy | 3:43 |
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