|
|
Lamps Of Delta
Interregum Express
|
|
|
Aus der Schweiz kommend schicken sich Lamps Of Delta an, genussverwöhnten Ohren etwas Gutes zu tun. Ob ihnen das gelingt? Fürs erste klingt es gar nicht mal uninteressant. Die Band bietet auf ihrem Debütalbum Interregnum Express eine knackige Mischung aus Indierock und Post Hardcore. Genau lassen sich Lamps Of Delta auf jeden Fall nicht verorten. Denn jeder Song auf der CD (einige davon rein instrumental) klingt ein wenig anders, und doch tönt das Album wie aus einem Guss.
Während „John Brock“ ein wild drückender Rocktrack ist, groovt das folgende „Out of sight“ plötzlich mit einem Hauch Psychedelic um die Ecke - wäre da nicht der Gesang, welcher Erinnerungen an Fugazi weckt. Aufgekratzt, ständig an der Grenze zum Shouting, aber doch charakteristisch. Die Laut-Leise-Dynamik der Washingtoner Szenemitbegründer haben Lamps Of Delta definitiv auch verinnerlicht, überstrapazieren dieses Stilmittel glücklicherweise aber nicht. Und so reiht sich ein kantiger Song an den nächsten. Allesamt unter ihrer Oberfläche recht komplex, aber dann doch wieder so eingängig, dass man keinen Gedanken daran verschwendet, man würde es hier mit einem Kunstprodukt zu tun zu haben. Denn das kann man von der Band nicht behaupten. Denn diese wirkt zu jeder Sekunde echt und ungekünstelt, wenn die Rhythmusgruppe wie ein Kraftwerk nach vorne pumpt, der Sänger seine Texte in die Welt hinausschreit und die Gitarren fein verzahnt das Ganze zusammenhalten.
Irgendwie finden die Schweizer dabei ihre eigene Nische in der Musikwelt. Als Vergleich müssen neben den genannten Fugazi auch noch Mother Tongue und At The Drive-In herhalten, wobei der Hardcore-Anteil bei Lamps Of Delta doch eher gering ist. Die Gitarren klingen oft nur angezerrt und ergehen sich nicht beständig in wilden Powerchordorgien. Dazu lässt es die Band auch immer wieder etwas ruhiger angehen um Spannung zu erzeugen, nur um dann wieder die Rock ´n Roll-Sau heraushängen zu lassen. So wurde Interregnum Express zu einem kurzweiligen Vergnügen. Zwar finden sich darauf keine echten Hits und einzelne Passagen könnten etwas schärfer gestaltet werden, doch die Band ist ohne Zweifel auf dem richtigen und einem spannenden Weg.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Black mace | 2:27 |
2 |
Trident force | 4:22 |
3 |
Flag | 3:00 |
4 |
John Brock | 2:28 |
5 |
Out of sight | 4:37 |
6 |
City of despair | 2:53 |
7 |
Bock | 2:16 |
8 |
A wind is on its way and it blows hard | 4:03 |
9 |
Interregnum express | 4:21 |
10 |
One life is not enough | 3:04 |
11 |
The liver, the love | 3:54 |
12 |
Les Chiens D’Angouléme | 5:35 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Martin Chramosta (Vocals, Guitar)
Urban Rabaglio (Bass)
Florian Lindenberger (Drums)
Daniel Steiner (Guitar)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|