Eins haben Ska Bands bekanntlich ja gemeinsam: Mindestens ein Saxophon eine Trompete und ordentlich Pfeffer im Hintern. Wichtig ist nur, wie man den Pfeffer einsetzt. Als Gewürz oder als Hauptgang. Bei Nguru bin ich mir nicht sicher, was mir da eigentlich serviert wird. Zwar haben sich die sechs Herren den Ska auf ihre Fahnen geschrieben...
...Aber schon der Opener „Burning Skies“ ist da mehr Rock den Ska. Gefolgt vom punklastigen „No Man’s Land“. Aha, bei Track drei „The Beauty And The Beast“ sind wir dann beim sehr gemütlichen Ska angelangt. Mit besagtem Pfeffer als schwachem Gewürz. Mit „Prohibition Started“ geht es dann direkt zurück zur rocklastigen Version des Ska. Auch wenn dieser dann endgültig kaum noch auszumachen ist. Wo bleibt der Pfeffer? So langsam habe ich den Gedanken an Ska beerdigt. Ich bezeichne die Musik auf „IV: With Bleeding Hearts Through Burning Skies“ ab jetzt als punkigen Rock mit Ska Anteilen. Und aus diesem Blickwinkel gewinnt die Musik dann doch an Klasse. Die Ballade „Liar“ hat mich dann tatsächlich noch beeindruckt.
Insgesamt eine hörenswerte CD. Nichts wirklich vom Hocker reißendes, aber auch keine großartigen Ausfälle. Zwei Herzen schlagen hier in meiner Brust. Das eine sagt, dass der Mischmasch an Musikstilen nicht geeignet ist, die CD ein zweites mal einzulegen. Das andere sagt das Gegenteil. Nämlich das genau diese Mischung den Reiz ausmacht. Also einmal null und einmal zwanzig Punkte. Macht einen guten Durchschnitt.