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Guerrero, F. (Noone)
Missa Super flumina Babylonis
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Info |
Musikrichtung:
Renaissance Messe
VÖ: 09.09.2007
Glossa / Note 1 CD (AD DDD 2006) / Best. Nr. GCD 922005
Gesamtspielzeit: 78:56
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PLASTISCH UND AUSDRUCKVOLL
Nach seiner exquisiten Einspielung mit unbekannten Motteten von Cristóbal Morales widmet sich Michael Noone zusammen mit Plus Ultra in seiner neuesten Produktion u. a. einer großdimensionierten Messe von Francisco Guerrero (gest. 1599). Guerrero ist wie Morales ein Vertreter der spanischen Spätrenaissance und wie sein älterer Kollege versteht er es, die kunstvoll gebaute Polyphonie mit stilisierter Inbrunst zu erfüllen. Die hier eingespielten kleineren Kompositionen des noch jungen Meisters stammen übrigens aus der selben, kaum mehr lesbaren Handschrift wie die Morales-Stücke und erforderten umfangreiche Restaurationsarbeit. Ein Werk der Reife ist hingegen die Missa Super flumina Babylonis. Noone präsentitert nicht nur die originalen Messsätze, sondern lässt auch die gregorianischen Propriums-Teile musizieren. Wie es schon zur Zeit Guerreros üblich war, werden diese Abschnitte von einem eigenen Ensemble, in diesem Fall der Schola Antiqua, gesungen. Außerdem gibt es noch die ministrels, ein Bläserensemble (in diesem Fall das renommierte britische His Majestys Sagbutts and Cornetts), das in vielen Abschnitten der Messe und Motetten die Stimmen verdoppelt und den Klang durch altgoldene und bronzene Timbres bereichert.
Noone lässt die Werke in eher zügigem Tempo musizieren, so dass die Musik plastisch und ausdrucksvoll herüberkommt, besonders in der monumentalen Psalmvertonung In exitu Israel, bei dem die unterschiedlichen Besetzungsmöglichkeiten eindrucksvoll ausgeschöpft werden. Weniger überzeugend ist dagegen die Akustik. Sie ist für Sakralmusik recht trocken und offenbar mit Rücksicht auf die dichte instrumentalgestützte Polyphonie eher kammermusikalisch gehalten. Kaum einmal merkt man, dass die Aufnahme in einer Kirche gemacht wurde. Die Morales-Produktion tönt im Vergleich damit geradezu opulent, die Stimmen wirken insgesamt freier, der Fluss der Musik ist organischer. So fehlt es bei der Guerrero-Einspielung an jener mystischen Glut, die die Vorgängerproduktion auszeichnete. Dennoch: Die hohe Qualität von Musik und Darbietung eröffnet auch in diesem Fall ein eindrucksvolles Hörerlebnis. Das Libretto gibt es nur auf Latein, Noones Essay aber auch in deutscher Übersetzung.
Georg Henkel
Trackliste |
1 | 01 Ave virgo sanctissima | 3:51 |
2 | 02 Regina coeli | 4:24 |
3 | 03 Si el mirar | 1:40 |
4 | 04-05 Missa Super fulmina Babylonis: Kyrie & Gloria | 9:01 |
5 | 06 Aleluya: In exitu Israel | 2:08 |
6 | 07 Missa Super fulmina Babylonis: Credo | 8:33 |
7 | 08 Ofrenda: Super fulmina Babylonis | 1:42 |
8 | 09-12 Missa Super fulmina Babylonis: Sanctus & Benedictus | 5:32 |
9 | 13 Missa Super fulmina Babylonis: Agnus Dei | 8:17 |
10 | 14 Celsi confessoris | 5:40 |
11 | 15 Ut queant laxis | 6:15 |
12 | 16 In exitu Israel | 15:04 |
13 | 17 Adiós mi amor | 1:22 |
14 | 18 Conditor alme siderum | 5:27 |
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Besetzung |
Ensemble Plus Ultra Schola Antiqua His Majestys Sagbutts and Cornetts
Ltg. Michael Noone
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