Spätestens seit der letzten Fußball-WM dürften es selbst die letzten paar Fahnenflüchtlinge wissen : Das Gütesiegel "Made In Germany" ist wieder international konkurrenzfähig. Dabei eignet sich Klinsis Erfolgsgeheimnis erstaunlicherweise nicht nur für das Spiel mit der weißen Lederkugel - auch diverse andere Bereiche des täglichen Lebens erscheinen mit der Maxime "Neue Besen kehren besser" in einem ganz anderen Licht.
So können sich mittlerweile sogar Koroded dem Ruf als "Machine Head für Arme" erfolgreich entledigen, indem sie ihrem Neo-Trash mit einer großen Portion zukunftsträchtiger Sounds alà Bullet For My Valentine garnieren. Statt überwiegend bedrohlich mit der Abrissbirne zu rumpeln, wird nun sogar ein wenig gezaubert, da es den Westdeutschen neuerdings fast ausnahmslos gelingt ihre Kompositionen mit Refrains auszustatten, die einen beinahe schon magischen Wiedererkennungseffekt in den Gehirnwindungen des Hörers auslösen.
Jene Parallelen zur gehypten MTVIVA-Konkurrenz treffen jedoch nur zwischen den Zeilen zu: Im Hauptwaschgang setzt das Quartett weiterhin erfolgreich auf die einstigen Vorzüge ihrer ehemaligen Vorbilder, deren Härtegrad selbst der Charmin-Bär nicht egalisieren kann. Mit diesem Mix aus Eingängigkeit und Aggressivität haben die vier Musiker sicherlich den ersten Schritt gesetzt auch längerfristig in internationalen Sphären oben mitzuspielen.
Für den Weltmeistertitel ist "gut" jedoch bekanntlich "nicht gut genug", was im Endeffekt ja auch unsere Nationalkicker vor gar nicht allzu langer Zeit merken durften. Aber ein neues Album beziehungsweise die Europameisterschaft 2008 stellen sicherlich weitere Gelegenheiten zur Eroberung der Weltherrschaft dar.