Odin steh und bei - Die Herren des Krieges sind zurück!
Zwei Jahre nach dem etwas enttäuschenden Fate of Norns haben Amon Amarth wieder die Segel gesetzt und blasen mit With Oden on our side ein weitere Mal zum Sturm. Die Frage dabei: Ist der Kahn wieder ordentlich auf Kurs? Ja er ist – und wie! With Oden on our side ist so geworden wie man es sich von den fünf Wikingern nur wünschen konnte. Brachial und stürmisch, mit majestätischen Melodiebögen und jede Menge kämpferischen Pathos. Und auch Abwechslung ist auf dieser CD für Amon Amarth kein Fremdwort mehr.
Das Album wird stilecht mit dem klassischen Amon Amarth Midtempo-Kracher „Valhall awatis me“ eröffnet, der fast nahtlos in „Runes to my memory“ übergeht, welches im selben Kielwasser schwimmt. Was auf With Oden on our side besonders auffällt, ist der druckvolle und klare Sound den Jens Bogren der Band verpasst hat. So gut hat noch keine CD des Fünfers getönt. Auch scheint er der Band einen regelrechten Kick verpasst zu haben. Hier klingt kein einziger Song gelangweilt oder gar gestelzt, sondern durchgehend ehrlich und mitreißend. Der Produzentenwechsel hat sich also definitiv gelohnt.
War ein Kritikpunkt des Vorgängers Fate of Norns das durchgängige Verweilen im Midtempo, räumt man hier damit auf und drückt das Gaspedal des Öfteren wieder bis zum Bodenblech durch. Man höre nur „Asator“ mit seiner leichten Florida-Death-Hang oder das ebenso starke „Cry of the black birds“. Aber auch die epische Schlagseite kommt keinesfalls zu kurz. Zu „Hermod´s ride to Hel – Lokes treachery part 1“ und „Predection of warfare“ lässt sich ganz famos sein Schwert schwingen. Eine besondere Stellung nimmt „Under the northern star“ ein. Ein Song der schon fast balladeske Züge trägt. Fronthüne Johan Hegg schafft es hier besonders durch sein variables Organ im Verbund mit den starken Melodiebögen eine fast beängstigende Stimmung aufzubauen. Einer der besten Amon Amarth-Nummern überhaupt.
Kurz und gut - Amon Amarth haben mit „With Oden on our side“ nicht nur wieder zu alter Stärke zurück gefunden, sondern ihrem bisherigen Karriere-Highlight Vs. the world einen ebenso starken Mitstreiter an die Seite gestellt. Anspieltips erübrigen sich bei dieser Wahnsinns-CD. Alle Songs bewegen sich auf einem durchgehend hohen Niveau. DAS Extrem-Metal Highlight des Herbstes, wenn nicht sogar des Jahres!