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Reviews
Joe Diffie

Tougher than nails


Info
Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 01.06.2004

(Broken Bow Records)

Gesamtspielzeit: 40:41

Internet:

http://www.joediffie.com


Seit dem Senkrechtstart mit seinem 1990er Debütalbum ist Joe Diffie aus der Country Szene eigentlich gar nicht mehr wegzudenken. In den 90ern war er ja der Hitlieferant schlechthin, aber auch die letzten Jahre gelang es ihm immer wieder, sich erfolgreich in den Charts zu platzieren. Für seine Fans aber noch viel wichtiger: Joe Diffie präsentiert in schöner Regelmäßigkeit immer wieder neue Studioalben und lässt sich von den vielen Newcomern der Szene nicht seinen Platz streitig machen. Nun also ist er drei Jahre nach dem Album "In another world" mit seiner brandneuen Produktion Tougher than nails zurück in den CD-Regalen.

Im Einzelnen:

Vorweg muss man gleich schon loswerden, dass Joe Diffie mit diesem Album ein richtig guter Wurf gelungen ist, denn so überzeugend, abwechslungsreich und frisch wie seine Musik auf dieser Produktion klingt, kann man diese Scheibe zum Besten zählen, was der Künstler bisher veröffentlicht hat.
Wunderbarer, traditionell geprägter New Country von balladenhaft bis hin zu druckvoll rockig und immer wieder von flotten Honky Tonkern aufgelockert. Seine ausdrucksstarke Gesangsstimme ist dabei einfach unverwechselbar, ihn erkennt man auch unter noch so vielen Stimmen garantiert heraus, wohl auch ein Grund für seinen anhaltenden Erfolg. Seinem Stil blieb Joe Diffie die ganzen Jahre über treu, er verzichtet konsequent auf kommerziellen Country Pop und drückt seiner Musik durch traditionelle Klänge seinen unverwechselbaren Stempel auf, so wie auch auf dieser CD. Jede Menge Steel Guitar, Fiddle, Dobro oder auch Mandoline sind hier im Einsatz und sorgen dafür, dass der zeitgemäße, knackige New Country Sound mit dem nötigen traditionellen Touch versehen ist.

Zu Beginn hört man die erste Hitsingle des Albums mit dem Titelsong "Tougher than nails", ein locker-flockiger New Country Song mit flüssigem Melodieverlauf, der neben druckvollen Drums und E-Gitarren mit herrlichen Steel Guitar und Fiddle-Passagen versehen ist.
Eine Spur rockiger wird es mit "Nothin' but the radio", denn hier steckt wieder eine Menge Druck dahinter. Kraftvolle E-Gitarren und Drums treiben den trocken rockigen New Country Song voran und auch die spritzigen Fiddleklänge stehen da in nichts nach.

Zu den brillantesten Balladen eines Joe Diffie zählt mit Sicherheit der herrliche Song "Good news, bad news", ein echtes Highlight des Albums. Schon allein der emotionsgeladene Gesang von Joe geht so richtig unter die Haut, dazu noch das grandiose Arrangement geprägt von Akustikgitarre und Piano und verfeinert mit schaurig-traurig wimmernder Steel Guitar und sehr gefühlvollen Fiddleparts, das jagt einem spätestens beim aufbrausenden Refrain eine Gänsehaut über den Rücken.
Auch weitere Balladen wie "Am I" oder "This time last year" bringen die ganze gesangliche Klasse von Joe Diffie besonders gut zum Vorschein, ihm gelingt es wie nur wenigen sonst solche Titel so intensiv und gefühlsbetont zu interpretieren, so dass sie direkt den Nerv treffen.

Einen sehr flotten Honky Tonker gibt es mit "The more you drink, the better I look" auf die Ohren, den Joe Diffie übrigens zusammen mit Shawn Camp geschrieben hat. Auch diese Richtung ist ja eine Spezialität des Sängers, ein origineller Song der durch seinen fröhlichen, unbeschwerten Sound sofort gute Stimmung verbreitet und geradewegs in die Beine geht.

Sogar ein Duett mit der lebenden Country-Legende George Jones ist auf diesem Album zu finden. Voller twangenden Gitarren und mit richtig gutem Drive hört man bei "What would Waylon do" besten Outlaw-Country á la Waylon Jennings. Bei diesem Song kommt wiederum so richtig gute Laune rüber und man spürt förmlich, wie viel Spaß den beiden diese Aufnahme gemacht hat.

Zum Abschluss gibt es noch mal etwas angerockten, schnörkellosen New Country zu hören, hier von wunderbar erdigen Dobroklängen unterstützt. "My redneck of the woods" lässt neben druckvoll vorantreibendem Schlagzeug und kraftvollen, dynamischen E-Gitarren noch genügend Platz für Fiddle und Dobro, die für diesen bodenständigen und erdigen Redneck-Sound sorgen.

Damit hat man sich durch zwölf sorgfältig ausgewählte, abwechslungsreiche Titel gehört, unter denen man bei den Songschreibern neben Joe Diffie selbst auch Namen wie Phil O'Donell, Frank Myers, Chris Wallin oder auch Billy Yates zu lesen bekommt, die für die hohe Qualität der Titel stehen.

Fazit:

Ein Album wie aus einem Guss, hervorragend produziert steht hier frische und zeitgemäße New Country Musik auf dem Programm, die fest mit dem traditionellen Country verwurzelt ist. Hier ist nichts zu spüren von kommerziellen Zwängen, Joe Diffie bleibt seiner Linie treu und Chart-orientierter Country Pop hat auf dieser Scheibe keine Chance. Unbeschwerter, traditioneller New Country, der durchweg wunderbar arrangiert ist und zu keiner Zeit überladen oder gekünstelt wirkt. Der Sound der CD bringt eine Mischung hervor, die sowohl Freunde des modernen New Country, als auch Country Puristen ansprechen dürfte. Joe Diffie selbst präsentiert sich hier mal wieder in Höchstform und beweist, warum sein Name nicht fehlen darf, wenn von erstklassigen und etablierten Größen der Country Musik die Rede ist. Dieses Album kann man ohne schlechtes Gewissen nur jedem empfehlen.



GeraldH



Trackliste
1Tougher than nails 3:09
2Nothin' but the radio 3:25
3Good news, bad news 3:46
4The more you drink, the better I look 2:22
5Am I 2:56
6Movin' train 3:30
7If I could only bring you back 3:53
8What would Waylon do 3:14
9Something I do for me 3:43
10Daddy's home 3:35
11This time last year 3:10
12My redneck of the woods 3:58
Besetzung

Drums - Lonnie Wilson
Electric Guitar - Brent Mason, Jason Roller, J.T. Corenflos
Bass - Gary Lunn, Larry Paxton, Glen Worf
Acoustic Guitar - B. James Lowery, John Willis, Biff Watson
Steel Guitar - Paul Franklin, Scott Sanders
Fiddle, Mandolin - Aubrey Hanie
Piano, B-3 Organ - Steve Nathan, Randy Mc Cormick, Gary Prim
Dobro - Paul Franklin

Produzenten: Lonnie Wilson & Joe Diffie


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