Radiohead
Pablo Honey
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Eines kann man gleich vorweg nehmen: Wer ausschließlich die neueren Alben von Radiohead kennt, dem wird beim Durchhören von Pablo Honey mit Sicherheit die Kinnlade nach unten klappen, denn anno 1993 lieferten die fünf Engländer ein Debütalbum ab, auf dem noch rotziger Indierock, der mehr amerikanisch als britisch klang, zu hören war.
Nun gibt es Menschen, die behaupten, Radiohead wären spätestens nach der Kid A ziemlich abgedreht und würden eher Geräusche denn Musik machen, ich persönlich zähle mich zu diesen Menschen.
Vor allem mit The Bends und OK Computer ist es Radiohead aber gelungen ihre wahre Klasse auszuspielen, Pablo Honey hingegen wirkt noch recht unreif. “You“ ist ein ganz hervorragender, düsterer Opener, gefolgt von dem Übersong der Band schlechthin. Die Rede ist natürlich von “Creep“, neben “Karma Police“ Radiohead’s wohl immer noch größtem Hit. Eigentlich lohnt sich das Album ja fast schon wegen diesem genialen Song, nach dem furiosen Beginn geht es aber leider etwas abwärts. “Stop Whispering“ und “Anyone Can Play Guitar“ wären noch hervorzuheben, in “How Do You?“ lassen Radiohead die Gitarren auch mal richtig schrammeln. Dieser Erstling wirkt unbekümmert, allerdings strahlen die eher heiteren Songs auch immer eine gewisse Melancholie aus. Thom Yorke, der sicher mit einer begnadeten Stimme gesegnet ist, heult hier auch noch nicht wie ein Schlosshund sondern klingt überraschenderweise sogar richtig männlich.
Alles in allem ist Pablo Honey aber zu unspektakulär um heute noch jemanden vom Hocker zu hauen. Dennoch ein gutes Album für zwischendurch, und hey, immerhin ist “Creep“ darauf.
Alexander Koschny
Trackliste |
1 | You | 3:28 |
2 | Creep | 3:55 |
3 | How Do You? | 2:12 |
4 | Stop Whispering | 5:25 |
5 | Thinking About You | 2:41 |
6 | Anyone Can Play Guitar | 3:37 |
7 | Ripcord | 3:09 |
8 | Vegetable | 3:12 |
9 | Prove Yourself | 2:25 |
10 | I Can't | 4:13 |
11 | Lurgee | 3:07 |
12 | Blow Out | 4:40 |
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Besetzung |
Thom Yorke - Vocals, Guitar Jon Greenwood - Lead Guitar, Piano, Organ Ed O'Brien - Guitar, Vocals Colin Greenwood - Bass Phil Selway - Drums
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