Bruce und Nina von Shocknina im Gespräch
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Nachdem nun Free Dominguez sich anscheinend ausschließlich ihrem Soloprojekt gewidmet hat, melden sich die restlichen Mitglieder der ehemaligen KidneyThieves mit ihrer neuen Band Shocknina nach nun etwa einem Jahr Abstinenz wieder. Mit der neuen attraktiven Sängerin Nina kam ein neues Mitglied und somit neuer Wind in die Truppe. Momentan befinden sich Shocknina bei den Aufnahmen neuer Songs und bereiten sich auf ihre Club-Tour in den USA vor. Zum Anlass dieses neuen Projektes, gab man MAS nun zum zweiten Mal die Möglichkeit, ein Online-Interview mit Bruce Somers und außerdem noch der neuen Mitglied der Band zu führen.
MAS: Auf dem Message Board der KidneyThieves konnte man von dir vor einiger Zeit soetwas wie "Free killed the KTs" lesen. Das klingt nach jemandem, der sehr frustriert ist. Bist du enttäuscht? Sind die KidneyThieves ein abgeschlossenes Kapitel?
Bruce: Es war mich sehr frustrierend, aber noch viel mehr für die ganze Band. Wir haben uns seit zwei Jahren in der Öffentlichkeit nicht dazu geäußert, weil wir gehofft haben, dass die Situation sich von selbst löst. Bedauerlicherweise war dem auch so in der Hinsicht, dass Free nicht mehr ein Teil der KidneyThieves sein und stattdessen ihr eigenes Solo-Ding machen wollte. Wir sind alle sehr enttäuscht, weil das Projekt KidneyThieves ein großen Teil unseres Lebens ausmacht und wir hart daran gearbeitet haben, um dort zu sein, wo wir waren. Sie wollte wirklich nicht mehr mit der Band arbeiten und stattdessen, dass ich ich an ihrem Solo-Projekt mitwirke. Ich dachte nicht, dass das fair gegenüber dem Rest der Band und mir war. Außerdem wollte sie nicht mehr einige der härteren Songs (S+M, Pleasent etc.), da sie diese nicht mehr gefühlt hat. Wir haben rund ein Jahr gewartet und haben dann alle beschlossen, dass es wieder Zeit sei zu spielen. Shocknina ist das Resultat eines einjährigen Studioaufenthaltes und der dreimonatigen Arbeit an unseren Live-Shows.
MAS: Welcher ist der Unterschied zwischen Shocknina und den KidneyThieves? Wie würdest du die Musik von Shocknina beschreiben?
Bruce: Der musikalische Unterschied ist offensichtlich. Für mich ist beim Schreiben von Musik die wichtigste Sache, dass es zu der Sängerin/dem Sänger und der Emotion, die der Song vermitteln soll, passt. Nina klingt in Bezug auf Spielraum und Intensität vollkommen anders als Free. Der letzte Song Women's Cry, den wir schrieben, empfinden wir alle definitiv als sehr passend zu uns. Die softeren Sachen empfinden wir auch als sehr gut. Das Hauptkriterium für uns ist ja, dass wir von diesem Studio-Gefühl etwas Abstand gewinnen und da wir die Musik, die wir machen, sehr mögen, Spaß daran haben, diese live zum Ausdruck zu bringen. Ich hörte mal, dass Shocknina von Jemandem als die weibliche Version von Linkin Park bezeichnet usw. wurde...Ich bin selbst nicht sicher.
MAS:Warum habt ihr den Namen Shocknina gewählt? Warum "Shock"?
Bruce: Es könnte die Reaktion sein, die Nina hervorruft, wenn Leute sie zum ersten Mal treffen. Sie ist sehr gutaussehend, aber nicht das, was sie zu sein scheint. In ihr steckt Vieles, was nach außen möchte und man niemals erahnt könnte, wenn man sie zum ersten Mal treffen würde. Sie hat eine unglaubliche Lebensgeschichte und ist eine wirklich ansteckende Person, die es liebt gemeinsam was zu unternehmen. Sie hat in der Vergangenheit etwas Pop gemacht und ich glaube, dass diese Musik viele Leute in ihrer Umgebung überraschen wird.
MAS:Welche der bisher aufgenommenen Songs gehören zu euren Favoriten?
Bruce: Wir mögen alle Women's Cry sehr. Es ist das letzte Stück, das wir fertiggestellt haben. Am Anfang hatte der Song einen poppigen Refrain, der mich verrückt gemacht hat. Ich habe mich mit Fijt und Nina eine Weile zusammengesetzt und von meiner Frustration erzählt. Es war schwierig, weil der Original-Refrain, den wir hatten, richtig funktioniert hat, aber es war einfach Pop-Scheiße und ich konnte nicht glauben, was sie darin sagte. Wir haben einen halben Tag darüber geredet und keine einzige Note aufgenommen. Nina sagte dann noch, was sie von manchem Material wirklich hielt und wir brachen es dann ab. Das fühlte sich einfach viel ehrlicher an und sowas funktioniert dann auch meist am besten.
MAS: Konntet ihr einen Vertrag mit einem Label abschließen oder habt keinen Vertrag, so dass ihr eure noch CDs ganz alleine produzieren und verkaufen müsst?
Bruce: Ich würde es bevorzugen, jemanden hinter uns zu haben, damit wir viel mehr Möglichkeiten haben, mehr Leute zu erreichen. Es geht nicht darum, reich zu werden. Es geht einfach darum, die Musik und die Medienträger der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Einige Plattenunternehmen sind richtlig schlecht und manche sind sehr gut. Wir hoffen auf großartige Leute zu treffen, die mit an Board kommen und uns helfen, die Öffentlichkeit zu erreichen. Wir würden auch dafür sterben, in Europe zu touren, was ja offensichtlich teuer ist. Nina kommt aus Dänemark and würde es lieben, für ihre Heimatstadt zu spielen. Wir werden sehen, was in den nächsten 6 Monaten passiert, aber ich garantiere dir, dass wir mal da draußen sein werden.
MAS: Woher kennt ihr Nina?
Bruce: Nina wurde mir von einem nahen Freund vorgestellt, der mit einem Freund von ihr befreundet war.
MAS: Nina, kanntest du die Jungs vorher schon? Welchen Eindruck hattest du, als du sie zum erste Mal getroffen hast?
Nina: Nein, ich kannte sie nicht. Ich liebte die KidneyThieves schon vorher und habe mir viel von ihnen angehört. Ich mochte die Musik sehr, weil sie einzigartig und anders war. Ich war sehr beeindrucht, als ich zum ersten Mal Bruce traf. Er war sehr nett und keine Attitüden, die ich von anderen Produzenten vorher gewohnt war. Ich mochte Fijt sofort, aber er war am Anfang sehr schüchtern. Später kam er aus sich heraus. Sean hat eine großartige positive Energie und einen großartigen Geist. Christ sagte am Anfang nichts, aber wir sind nach einiger Zeit Freunde geworden.
MAS: Wie sah dein Leben vor Shocknina aus? Hast du in einer anderen Band gesungen?
Nina: Ich habe vorher in einigen Bands gesungen und einige Pop-Sachen in der Vergangenheit gemacht. Ich performe schon seit langer Zeit. Bevor ich Bruce und die Band trag, dachte ich wirklich, dass es mein letztes Ding mit einer Band sein würde. Ich habe schon vorher mit einem Haufen Produzenten in LA gearbeitet, aber es war immer eine Qual. Ich kam nie dazu, das zu machen, was ich machen wollte. Shocknina gibt mir den Frieden, mich vollkommen auszudrücken und alles rauszulassen.
MAS: In einem anderen Interview habe ich die Jungs gefragt. Nun Frage ich dich: Welche Musik hat dich beeinflusst? Welche Musik magst du?
Nina: Ich liebe die Nine Inch Nails und Garbage. Seid kurzem mag ich Snow Patrol sehr. Ich höre nonstop PJ Harvey. Sie ist unglaublich!
MAS: Nervt es dich manchmal, dass einige Fans oft versuchen, dich mit Free zu vergleichen, oder einfach denken, dass du Frees Ersatz wärst?
Nina: Ja, ich bin genervt! Es ist irritierend. Ich bin nicht sie und ich werde es auch nie sein. In mir steckt viel Wut, aber ich sehe die Band als eine sehr gute Möglichkeit, um dies kanalisiert auszudrücken. Ich respektiere sie sehr als Sängerin und Lyrikerin. Die Fans machen das, was sie tun wollen. Ich kann das nicht kontrollieren. Ich hoffe nur, dass sie unserer Musik gegenüber aufgeschlossen sind.
Niko Alexopoulos
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