Projekt JU

Neuland


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 19.05.2023

(Lucky Bob)

Gesamtspielzeit: 40:30

Internet:

https://projektju.webador.de/
https://www.luckybob.de/label
https://www.brooke-lynn-promotion.de/


Projekt JU, das ist ein Projekt, hinter dem Sänger Jens-Christian Usner und der Schlagzeuger Markus Lesch stehen. Ihre aktuelle Platte, Neuland, haben sie natürlich nicht allein eingespielt, sondern durch Gitarren, Bass, Cello und Flöten und Dudelsack bekommt die Band ein Gesicht.

Und die Musik? Sehr druckvoller Rock, und wenn ich lese, dass Drummer Lesch unter anderem aktiv war für Bands wie Unheilig oder Subway To Sally, dann fällt mir auf, dass eine gewisse Ähnlichkeit nicht wegzudenken ist, nur dass Projekt JU wesentlicher stärker und kraftvoller rockt, und auch, dass Usner als Sänger über mehr Ausdruck verfügt, mitunter ein rechter Metal-Shouter, das hört man deutlich!

Gesungen wird auf Deutsch, mitunter recht lyrische Texte, auch ab und zu ein wenig düster und nachdenklich, und jenachdem welche musikalische Gangart gespielt wird, zwischen folkigen Passagen, Hard Rock, Metal und Dark Wave, werden sie von der Band entsprechend passend verpackt, und Usner kann jedem Song eindrucksvoll und mühelos seinen Stempel aufdrücken.

So ist es auch beim Song "Schatten", dass sich gleich in einem Stück verschiedene Elemente zusammenfinden, man hört Passagen mit zart gespieltem Cello, bevor die Gitarren eine ganze Breitseite Rock abfeuern. Auf Songs wie "Mephista" wird ein typisches Gitarrensolo des Rock vorgestellt, insofern passt alles gut zusammen. Abwechslung bieten solche folkloristisch geprägten Songs wie "Verloren", mit akustischer Gitarre begleitet und vom Spiel der Flöte eingeleitet. Im Laufe der Spielzeit ertönt im Hintergrund wie aus der Ferne dann noch ein Dudelsack, ich hätte ihn gern präsenter im Vordergrund gehabt. Auch sehr schön ist die Ballade "Utopia", erneut mit dem Cello verfeinert und sehr harmonisch, mit Backgroundchören und einem flinken Gitarrensolo verziert.

Unter den zehn Titeln findet sich eine Fremdkomposition, das ist "Eiszeit", bekannt durch Peter Maffay, hier in ein rockendes Gewand neu eingekleidet. Zum Schluss verabschiedet sich die Band mit einem Instrumental, "Discessum" ist gefüllt mit waberndem Synthiesound, wuchtig und bombastisch, aber eigentlich geschieht in der kurzen Spielzeit von ca. 2:20 Minuten wirklich nicht viel und so klingt es dann eher wie ein Vorspiel zu einem Song, der dann doch nicht kommt. Ansonsten ist der Band eine Platte mit guter Abwechslung zwischen Ruhe, Bombast und zupackendem Rock gelungen.

Zu bemängeln ist von mir, dass sich leider ein sehr informationsloses Booklet vorfindet, keine Angaben zur Besetzung der Band, keine Texte, ja, leider etwas mager.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Neuland
2 Folge der Zahl
3 Schatten
4 Mephista
5 Verloren
6 Utopia
7 Untergang
8 Abschied
9 Eiszeit
10 Discessum
Besetzung

Jens-Christian Usner (vocals)
Pete Potens, Andrew Usner, Alen Brentini (guitars)
Guy Erez (bass)
Martin Gerschwitz (keys)
Markus Lesch (drums)
Benni Cellini (cello)
Stefanie Porger (pipes, flute)



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