Kissing Clouds
Loose Time
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Die Band Kissing Clouds aus Berlin existiert bereits seit mehr als zehn Jahren. Nach dem gleichnamigen Debütalbum aus 2012 folgte 2018 "You" und nun wird Loose Time vorgelegt.
Beim ersten der sechs Songs, "Blue Sky", fällt mir der recht dumpf und muffig klingende Sound auf. Ansonsten wähne ich mich ein wenig im Bereich der Musik der Achtziger, im Independent-Lager, bei Bands, die sich durch den Einsatz der Gitarren auszeichneten. Doch allerdings sollte man sich bei Kissing Clouds nicht festlegen, weil auch der Einsatz der Synthesizer eine soundgestaltende Wirkung hat. Allerdings kann man bei Songs wie "Every Little Thing" schon wieder eine ganz andere Richtung ausmachen. Hier scheint man auf Musik der Sixties/Seventies zurück zu greifen. Da höre ich Ansätze der sich damals im Wandel befindlichen Pretty Things ("Parachute"), aber auch Anleihen aus dem Bereich Psychedelic.
Der Titelsong weist Rockstrukturen auf, das klingt doch voll nach "Radar Love" von Golden Earring, was hier angerissen wird. Und so scheint man sich überhaupt des öfteren aus dem Topf der Musikgeschichte bedient zu haben, allerdings ist es ansatzweise gelungen, daraus ein eigenes Süppchen zu kochen. Doch könnten die Zutaten dann gern noch etwas schärfer sein. Denn mitunter fehlen im Einzelnen Druck und Einfallsreichtum, so dass ich den ganz großen Wurf nicht hören kann.
Den Leadgesang teilen sich Thomas Fiedler und Clara Thorbecke, wobei die Beiden auch zusammen singen. Sowohl Thomas als auch Clara haben relativ individuelle Stimmen, die aber nicht sehr ausgeprägt imn Ausdruck sind, man sollte da noch nachlegen. Auf jeden Fall jedoch hat man versucht, sich abseits des Mainstreams, gleich welchen Genres, zu bewegen, und teils ungewöhnlich klingende Songs zu kreieren. Vielleicht sollte man öfter lauschen, um sich besser anzunähern?
Wolfgang Giese
| Trackliste |
1 Blue Sky
2 Every Little Thing
3 Got In The Way
4 Loose Time
5 Raining
6 Somewhat Special
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| Besetzung |
Thomas Fiedler (guitars, synthesizer, lead vocals)
Clara Thorbecke (synthesizer, violin, lead vocals)
Manuel Manko (synthesizer, bass)
Moritz Thorbecke (drums)
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