Avi Kaplan
Floating On A Dream
|
|
|
Einige Wenige werden es wissen, Avi Kaplan war bis 2017 Mitglied einer erfolgreichen US-amerikanischen A-Capella-Band, Pentatonix. Nun, nach langen Jahren, erschien sein Debüt-Album, Floating On A Dream. Hierbei hat ihn Shooter Jennings betreut und das Album produziert. Allerdings gab es vor zwei Jahren bereits eine EP und eine Single im letzten Jahr.
Ein sehr wesentliches Merkmal ist die Stimme des Protagonisten, nun ja, schließlich durch die Arbeit in oben genannter Band gut geschult. Mit kraftvollem Bariton startet Avi die Platte mit dem Song "First Place I Go", seine geschulte Stimme, mit der er den Text geschmeidigt in Musik umsetzt, ist angenehm auffällig. Der grundsätzlich folkig angelegte Song besticht durch seinen Gospel-Anstrich durch den Chor-Gesang. Da sich zu einem Chor keine weiteren Angaben im Line-up finden, nehme ich an, dass Avi alle Stimmen selbst eingesungen hat.
Alle Texte sind im separaten Booklet abgedruckt und laden zum Mitlesen oder Mitsingen ein. Der Titelsong weist durch den Einsatz der Pedal Steel ein wenig Country-Feeling auf, ist aber ansonsten ein eher dahintreibender, dem Titel gemäss, Song mit einem sehr einfühlsamen Ausdruck. Und so bleibt es meistens bei einer sehr ruhigen Stimmung in Richtung Singer/Songwriter-Ausrichtung, hier und da stets ein Hauch Country inklusive, und immer wieder gibt es Momente von Gospel.
Faszinierend ist immer dieser kraftvolle und tief aus dem Inneren kommende Gesang, sehr eindringlich und direkt anspringend. Ansonsten zieht sich eine schwebende Stimmung durch die ganze Platte, mitunter recht spartanisch instrumentiert, wie zum Beispiel stark ausgeprägt im von Piano geführten "He Don't Love You Right", das ein sehr ausdrucksstarker Song ist, allein auch durch das Vokal-Arrangement, das doch stark an des Protagonisten A-Capella-Vergangenheit erinnert. Und so strahlt so mancher Song dieses wuchtige orchestral klingende Element aus, gewiss ein Markenzeichen dieser Platte.
Die US-amerikanische Singer-Songwriterin Joy Williams gesellt sich bei "All Is Well" als Gastsängerin dazu und beide gestalten diesen schönen Song sehr einfühlsam. "Into The Blue" atmet wieder etwas mehr Country-Feeling und strahlt für mich etwas aus, dass mich gleichermaßen an "Knock On Heaven's Door" von Bob Dylan als auch an The Band erinnert. Diese Musik strahlt Weite, Freiheit und Schönheit aus, gewissermaßen strömt sie auch in einer Art Gemütlichkeit dahin, manchmal muss ich bei einigen schwebenden und mystischen Vokal-Parts auch an David Crosby denken, der hier mitunter gut hineingepasst hätte. So ist Floating On A Dream sehr außergewöhnlich.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 First Place I Go
2 Floating On A Dream
3 On My Way
4 He Don't Love You Right
5 I'm Only Getting Started
6 Try To Get It Right
7 I Can't Lie
8 All Is Well
9 Into The Blue
10 When I'm A Fool
11 My Queen
|
|
|
|
|
Besetzung |
Avi Kaplan (vocals, guitar)
Aubrey Richmond (violin)
Chris Masterson (guitars)
Daniel Ellsworth (piano, organ, synthesizer)
Jamie Douglas (drums, percussion)
John Schreffler, Jr. (pedal steel)
Joy Williams (vocals - #8)
Kaleb Jones (guitar)
Smith Curry (pedal steel)
Ted Russell Kamp (bass)
|
|
|
|