Philipp Eisenblätter
Das Jahr, das sich um eins verschiebt
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Neun eigene Songs und ein Cover von Bob Dylan, so präsentiert sich das zweite Album Das Jahr, das sich um eins verschiebt des gebürtigen Duisburgers Philipp Eisenblätter, bis auf "The Times They Are A-Changin'" alle auf Deutsch gesungen. Sein Debüt soll er im Übrigen vor fünf Jahren in Eigenregie veröffentlicht haben.
Ein Blick auf das Line-up läßt bereits Ungewöhnliches vermuten. Grundsätzlich vermutet man, hier stellen sich "ein Mann und seine Gitarre" vor. Doch dann erblickt man den Namen des bekannten deutschen Musikers Tom Liwa, im Übrigen auch für den Mix und die Produktion des Albums verantwortlich. Hier lese ich; "Soundscapes", und das kann ja alles Mögliche sein.
Doch richte ich mein Hauptaugenmerk zunächst auf den Protagonisten selbst. Er trägt seine melancholisch-poetischen Texte, alle nachzulesen im separaten Booklet, mit energischer druckvoller Stimme vor, die ganz besonders klingt und nicht so einfach zu vergleichen ist. Vielleicht ein wenig Sven Regener (Element Of Crime)oder hinsichtlich der sensiblen und sentimentalen Anteile ein wenig Mario Hené? An den Letztgenannten erinnert mich so mancher Song hinsichtlich seines warmen Ausdrucks. Doch schließlich besitzt Eisenblätter einen sehr individuellen Gesangsstil und im Zusammenklang mit seiner Gitarre klingt er wie ein moderner Folkie mit Retro-Elementen aus vergangener Zeit. Wären da nicht diese Soundscapes!
Und mit diesen schwebenden und wabernden Sounds, Keyboards sind wohl auch dabei, und mögliche Naturgeräusche meine ich auch zu erhören, werden die einzelnen Songs miteinander verbunden und ein- oder/und ausgeleitet. Letztlich trägt das zu einer gewissen Spannung bei und malt die Stimmung recht geheimnisvoll aus, eine gute Idee....
So ist es gelungen, einen erfrischend anderen Sound zu erschaffen, der in Verbindung mit den Texten sehr gut zu unterhalten vermag, letztlich ohne aufgeblasene Produktionsmerkmale, sondern wirklich direkt auf den Punkt gespielt und gesungen. Man wird somit dazu verführt, sich zu entschleunigen und zu entspannen, der angenehmen Musik zu lauschen und sich diesem Schönklang, der gar nicht mal immer wirklich schön klingt, hinzugeben. Denn die Musik atmet auch Ecken und Kanten, und dazu hat natürlich auch Tom Liwa beigetragen, der mitunter mit blubberndem Sound, der inmitten der folkigen Stimmung gar mitunter wie ein Fremdkörper wirken kann. Aber ich denke, genau das ist das Ungewöhnliche daran!
Zum Schluss dann Bob Dylan's Song "The Times They Are A-Changin'". Nun, grundsätzlich passt das Stück so gar nicht zu den vorhergehenden Titeln, allenfalls hätte man es als Bonus-Track ausweisen können. Man hört Eisenblätter an Gitarre und Gesang und er wird gesanglich unterstützt von Submaureen, die wohl auch schon früher mit ihm als auch Tom Liwa zusammengearbeitet hatte. Der Song klingt so, als hätte man ihn ganz simpel in einem Zimmer, nur mit einem Mikrofon aufgenommen, vielleicht ein Lieblingslied des Protagonisten, das er auf diese Weise unterbringen wollte?
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Frühling
2 Das Jahr
3 Astronaut
4 Krieg
5 Für Dich
6 Eine Wie Dich
7 Sterne (immer Noch Da)
8 Ihre Kinder
9 Das Meer (Suite)
10 The Times They Are A-changing
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Besetzung |
Philipp Eisenblätter (Gitarre, Gesang)
Tom Liwa (Soundscapes)
Submaurenn (Gesang)
Mili (Beats - #7)
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