Chai Masters
Magic Realism
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Die Musiker der Band Chai Masters stammen aus Spanien, Frankreich und dem Iran. Am 11. und 12. November 2020 hat man sich gemeinsam in Amsterdam im Studio getroffen, um die Platte Magic Realism einzuspielen. Ja, die Magie des Realen, des Alltags, wie leicht verliert man sie aus den Augen... Vielleicht soll der fliegende Teekessel auf dem Cover darauf hinweisen?
Die Einflüsse der beteiligten Musiker reichen vom Flamenco bis zum französischen Impressionismus und sind mit südindischen karnatischen Techniken durchsetzt. Eigentlich war geplant, vor den Studioaufnahmen Liveauftritte voran zu stellen, doch durch die Umstände der Pandemie entschloss man sich, ohne diese Auftritte diese Studioaufnahmen einzuspielen.
Überwiegend stammen die Kompositionen und Arrangements vom dreiundzwanzigjährigen Trompeter Antonio Moreno Glazkov, nur für "The Sea Level" ist Schlagzeuger Aurel Violas verantwortlich, das Intro zu stammt vom Pianisten Thiébault und als einzige Fremdkomposition wählte man "Segment" von Charlie Parker.
Mit einem repetitiven Piano-Muster startet die Platte, mit einem Hauch von Orient umgeben gesellt sich das Saxofon dazu, dazu swingende Beckenschläge des Drummers. Mich erinnert das sehr an frühere Aufnahmen auf dem Label ECM, aus den Siebzigern. Doch noch vor Ablauf einer Minute verändert sich die Stimmung, das Schlagzeugspiel wird heftig und mit druckvoll rockendem Ausdruck unterlegt, die Bläser nehmen ein Thema auf, ein kurzes knurrendes Bass-Solo, ja, bereits nach gut zwei Minuten hat sich gezeigt, wie hier Energie sprudelt und kocht, wie rasch man doch Abwechslung in einen solch kurzen Zeitraum verpacken kann.
Und diese Abwechslung zeigt sich dann auch nachhaltig und verstärkt bei den restlichen Songs der Platte, sogar "Segment" von Charlie Parker hat man sich zu Eigen gemacht und ihm das Feuer des Bebop einerseits genommen, andererseits aber die Grundlage dem individuellen Stil der Band untergeordnet hat. Zwar hat man dem Jazz sicher die Treue gehalten bei der Ausführung, ihn allerdings recht modernisiert, allein dadurch, dass durchgehend ein E-Bass zum Einsatz kommt. Dadurch swingt dieser Jazz zwar weniger, und hat sich mehr dem Bereich des Fusion Jazz angenähert.
Die Musik zeichnet sich durch Frische und Innovation aus, durch dicht gesetzte Arrangements, beherzte Auftritte der Solisten und druckvollen Sound, recht emotional dargeboten. Und so bietet man durchaus magische Momente in der Realität, man sollte sie genießen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Momo, The Girl Who Know How To Listen
2 Magic Realism
3 Of The Sea
4 The Sea Level
5 Song For Our Grandmothers
6 Segment (Intro)
7 Segment
8 Orso Peno
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Besetzung |
Antonio Moreno Glazkov (trumpet)
Lucas Martínez Membrilla (tenor saxophone)
Benjamin Thiébault (piano)
Arin Keshishi (bass)
Aurel Violas (drums)
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