Steve Von Till
No Wilderness Deep Enough
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Wer von Neurosis-Mann Steve Von Till ein weiteres dunkler Folk-/Americana-Album erwartet, konnte schon bei A Life Unto Itself seine Ohren spitzen. Eine Songsammlung voller Drone-Folk-Sounds, die faszinierte. No Wilderness Deep Enough geht noch wesentlich weiter. Statt mit Klassikern von Townes Van Zandt zieht man als Vergleich nun eher die neueren Taten eines Nick Cave heran. Ganz besonders sein Ghosteen, welches in Sachen Stimmung ganz ähnlich ist.
Die akustische Gitarre blieb im Schrank, das Bild beherrschen fein ausgelegte Synthesizer- und Mellotron-Klänge. Für eine warme, menschliche Komponente sorgen Cello, Waldhorn und Klavier. Darüber legt Steve Von Till seine tief brummenden und verhalten gesungenen Texte, in denen er die Tiefen der Unsicherheiten und Mysterien der natürlichen Welt ergründet, quasi über das pure Menschsein sinniert. Das ist melancholisch, manchmal bedrückend, dann aber auch enorm erhebend.
No Wilderness Deep Enough klingt wirklich wunderschön. Es macht sprachlos. Und das ganz ohne Soundorkane und Brutalität. Ganz durch Ruhe und Bedächtigkeit, fein aufgeschichteten Soundteppichen und einer fast schon meditativen Atmosphäre. Das ist keine Fastfood-Musik für zwischendurch, sondern etwas zu dem man die Welt voller Hektik und Lärm vor seiner Haustür aussperrt, sich in eine dunkle Ecke verzieht und still seine Gedanken treiben lässt.
Das Album berührt!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Dreams of Trees | 6:27 |
2 | The Old Straight Track | 5:09 |
3 | Indifferent Eyes | 7:03 |
4 | Trail the Silent Hours | 4:12 |
5 | Shadows on the Run | 7:19 |
6 | Wild Iron | 7:02 |
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Besetzung |
Steve von Till: Vocals, Piano, Synthesizer, Electronics
Guests:
Randall Dunn: Mellotron
Brent Arnold: Cello
Aaron Korn: French Horn
Tucker Martine: Percussion
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