Colosseum
Colosseum Live '71
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Eigentlich ist das ja einer der Klassiker schlechthin: Colosseum - "Colosseum Live", 1971 als Doppelalbum erschienen, mit sechs Songs, später als CD um einen weiteren ergänzt. Die Musik wurde aufgenommen in der Manchester University (18. März 1971) und im Big Apple, Brighton (27. März 1971). Eine weitere CD-Ausgabe folgte dann noch als Doppel-CD mit insgesamt zwölf Songs.
Und nun gibt es einen weiteren Knüller aus dem Jahr 1971. Doch - das gilt nicht für alle Aufnahmen hinsichtlich des Neuwerts. Denn nur die CD 1, aufgenommen am 12.Februar 1971 in Canterbury, an der Universität von Kent, ist komplett neu. Auf der CD 2, die ersten beiden Songs, aus Brighton, nähere zeitliche Angaben gibt es nicht, und die Tracks drei und vier, aus der Manchester University, vom 13.März 1971, waren bereits Bestandteil der erweiterten, oben erwähnten Edition als Doppel-CD. Dort gibt es auch die Version des "Stormy Monday Blues", ebenfalls aus Bristol. Auf der aktuellen, mir vorliegenden Ausgabe, soll dieser Song auch am 13.März 1971 in Manchester aufgenommen worden sein, wäre also auch neu. Die Spielzeit beträgt 5:09, also wird er nicht identisch sein mit "Encore..."Stormy Monday Blues" auf der Originalscheibe aus 1971, hier mit 7:30 Spieldauer. Das gilt es noch zu überprüfen, zumal beide dann am gleichen Tag aufgenommen worden wären. Ein Hörvergleich ergab, es sind wohl nicht die gleichen Stücke. Dabei gefällt mir diese "neue" unveröffentlichte Version besser.
So, nun aber zum Wesentlichen. Mit dieser Veröffentlichung des Konzerts aus Canterbury ist Repertoire Records ein grosser Wurf gelungen, und es hätte somit auch gereicht, dieses als Einzelplatte zu veröffentlichen. Die Band ist in grossartiger Spiellaune, die Klangqualität ist wirklich gut und mir gefällt dieses Konzert hinsichtlich des entfachten Feuers noch einen Tick besser als die eingangs erwähnte klassische Liveplatte der Band. Ich picke als Beispiel für meine Beobachtung nur einmal die jeweiligen Versionen von "Walking In The Park" heraus. Die Canterbury-Version swingt auch mehr und verleiht der Musik einen Mehrwert. So zeigt sich auch Heckstall-Smith auf "Tanglewood '63" in bestechender Top-Form.
Darüber hinaus haben wir nun auch wieder den klassischen "Hiseman-Part" mit seinem langen Solo auf "The Machine Demands A Sacrifice", für die Dauer von etwa gut elf Minuten entfesselte Energie, mit dem der Drummer wohl so manchen Kollegen in Erstaunen versetzte. Zum Schluss dann noch der Live-Klassiker "Lost Angeles", der in Canterbury zwischendurch ein wenig mehr Rock-Anteile aufweist, dafür aber mit starkem Groove unterlegt, und es swingt ebenfalls in einigen Passagen, also insgesamt für mich abwechslungsreicher. Insgesamt halte ich diese neu entdeckten Aufnahmen für engagierter in der Ausführung und freue mich, damit eine willkommene Ergänzung zum Klassiker vorliegen zu haben.
Und auf der zweiten CD mit den eigentlich bereits bekannten Titeln gibt es dann endlich die auf der originalen Live-Platte von einst sicher vermisste "Valentyne Suite" mit 21:16 Länge. Auch die übrigen Songs sprühen voller Energie, herrlich, dieses lange Duett von Hiseman und Greenslade gleich zu Beginn der CD auf "Rope Ladder To The Moon". Mithin - eine toller Zugewinn zur Original-Platte von "Colosseum Live".
Wolfgang Giese
Trackliste |
Disc One
Live at Canterbury University of Kent, 12 February 1971
1 Tanglewood ’63 (13:08)
2 Rope Ladder To The Moon (8:27)
3 Walking In The Park (8:02)
4 Skellington (12:40)
5 The Machine Demands A Sacrifice (14:37)
6 Lost Angeles (15:52)
Disc Two
Live In Brighton, 1971
1 Rope Ladder To The Moon (10:45)
2 Skellington (14:07)
Live At Manchester University, 13 March 1971
3 I Can’t Live Without You/The Time Machine/ The Machine Demands A Sacrifice (21:37)
4 The Valentyne Suite (21:13) [Manchester University, 18 March 1971]
January’s Search
February’s Valentyne
The Grass Is Always Greener
5 Stormy Monday Blues (5:11)
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Besetzung |
Chris Farlowe (lead vocals)
Dave Greenslade (organ, vibraphone)
Mark Clarke (bass, vocals)
Dave "Clem" Clempson (guitar, vocals)
Dick Heckstall-Smith (soprano & tenor saxophones)
Jon Hiseman (drums)
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