All Them Witches
Nothing As Ideal
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All Them Witches sind jetzt zu dritt. Verzierendes Keyboard ist passé. Dafür klingt der psychedelische Stoner-Bluesrock der Band anno 2020 um einiges puristischer und dringlicher als das doch nicht ganz so runde ATW vor zwei Jahren. Gut so. Die Band wirkt gelöst, willig sich auch als Powertrio voll in den eigenen Sound zu stürzen.
Aufgenommen hat man dieses Mal nicht in der US-amerikanischen Heimat, sondern in den legendären Londoner Abbey Road Studios. Alleine in klanglicher Hinsicht hat sich das gelohnt. Nothing As Ideal klingt wirklich gut und räumlich. Die Aufnahmen fern der Heimat brachten sicher auch eine spezielle Atmosphäre mit sich. Denn sie fielen in eine komische Zeit. Die Band-Homebase Nashville wurde von Tornados heimgesucht und die Welt stand kurz davor sich aufgrund der Corona-Situation komplett abzuriegeln.
Knackige Rocksongs wechseln sich mit gemächlich köchelndem Stoff ab. Der Eröffnungstitel „Saturnine & Iron Jaw“ vereint beides und steht damit exemplarisch schon fast für den Rest der Platte: einleitende Gitarrenloops, lässige Stimmung, staubiges Flair und massiver, stonerhafter Rocksound. Wer hier noch taumelt wird im Anschluss vom maschinell-schweißtreibenden Sturm „Enemy Of My Enemy“ hinweg gefegt. Im Weiteren wechselt die Stimmung von Nummer zu Nummer. Von düster wie beim knapp zehnminütigen „See You Next Fall“, über knackig nach vorne wummernd („Lights Out“), bis zur wunderbar warmen Akustikballade „The Children Of Coyote Woman“.
Umklammert und abgerundet wird Nothing As Ideal dann von einem weiteren versponnen Longtrack, welcher final zeigt, dass man es immer noch nicht mit einer 08/15-Band zu tun hat. Der spleenig-kantige, bisweilen auch ziemlich atmosphärische Sound ist nämlich auch weiterhin recht eigen. Guter Stoff!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Saturnine & Iron Jaw | 6:49 |
2 | Enemy of My Enemy | 3:30 |
3 | Everest | 2:07 |
4 | See You Next Fall | 9:50 |
5 | The Children of Coyote Woman | 3:36 |
6 | 41 | 5:20 |
7 | Lights Out | 3:13 |
8 | Rats in Ruin | 9:11 |
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Besetzung |
Charles Michael Parks Jr. (Gesang, Bass)
Ben McLeod (Gitarre)
Robby Staebler (Schlagzeug, Perkussion)
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