Rickie Lee Jones
Kicks
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Rickie Lee Jones wurde am 8. November 1954 in Chicago, Illinois, geboren. 1979 erschien ihr Debüt-Album, ein Singer/Songwriter-Album mit einem Pop-Einschlag. Vergleiche mit Laura Nyro wurden laut, und allgemein gelobt wurde ihr Stil des Songwritings, vielleicht erinnert sich noch jemand an den Song “Chuck E.’s in Love“. Etliche Alben später, einige weniger, andere mehr von hoher Qualität, erschien nun Kicks. Und – es ist dieses Mal ein Album mit Coversongs geworden. Grundsätzlich, trotz der Verschiedenheit der Vorlagen, ist die Musik recht entspannt und laid-back gelungen, mit der ungewöhnlichen Stimme der Protagonistin bestimmt diese eh‘ die Richtung, indem sie damit locker über den einzelnen Arrangements steht.
Wir stoßen auf eine Mischung von Musik der 20er bis 70er Jahre, eingebettet in Pop, Jazz und ein wenig Rock. Zeitlich angefangen 1928 (“Nagasaki“ - Ipana Troubadours, in den 50ern von Benny Goodman populär gemacht) bis 1974 (“Bad Company“ von Bad Company oder “Lonely People“ von America) gibt es ein Wiederhören von Klassikern des Great American Song Book als auch zeitgenössischer Songs, unter anderen von Steve Miller (#8) und Elton John (#2). Sehr unterhaltend empfinde ich das immer, wenn Coversongs eine eigene Note verpasst bekommen, und Interpreten sich nicht sklavisch an die Originale klammern. Und genau das ist hier der Fall, man meint letztlich, ein Album mit Musik von Rickie Lee Jones zu hören, weil sie die Originalmusik mit in ihre eigene Vorstellungswelt transportiert und dabei in ihrer eigenen Art hochinteressante Interpretationen geschaffen hat. Die sie begleitenden Musiker gehen dabei sehr einfühlsam vor und tragen zum hohen Niveau bei.
Sehr ungewöhnlich und ein wenig mit dem Stil der Andrews Sister oder der Chordettes (“Mr.Sandman“) versehen, ist “Nagasaki“ ein wenig anders, eine Klarinette und ein Vibrafon sorgen für richtig gute alte Stimmung. Das Vibrafon ist im Übrigen oft im Einsatz und drückt dann dem Sound eine manchmal verträumte und verhallte Atmosphäre auf. Der ursprüngliche schmachtende Song “The End Of The World“ (Skeeter Davis) wird durch das Bläserarrangement ein wenig soulvoll präsentiert, das hätte so auch gut und gern Otis Redding singen können. Doch Rickie bleibt Rickie, denn ihre Stimme ist einzigartig im Ausdruck, und so geht das dann auch dem eigentlich ganz anders bekannten Song von Johnny Ray (“Cry“), hier ein sanfter Abschluss mit Akustikgitarre und Pedal Steel im Hintergrund, und dazu dann noch ein wunderschönes Klarinettensolo, wie es auch von Mr. Acker Bilk hätte gespielt werden können.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Bad Company
2 My Fathers Gun
3 Lonely People
4 Houston
5 You’re Nobody ‘Til Somebody Loves You
6 Nagasaki
7 Mack The Knife
8 Quicksilver Girl
9 End Of The World
10 Cry
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Besetzung |
nicht bekannt
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