UDO
Steelfactory
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Drei Jahre Pause zwischen zwei U.D.O.-Alben – das gab jetzt auch schon länger nicht mehr. Aber der Grund ist klar. Der Sänger war mit seiner Soloband einige Zeit unter dem Banner Dirkschneider unterwegs und zollte seiner legendären Vergangenheit Tribut. Ist das auch der Grund, dass Steelfactory eine so deutliche Accept-Schlagseite hat, wie es seit der Frühphase der Band nicht mehr der Fall war? Komplett vergessen ist die so maschinell-kalte Phase der Truppe, als Stefan Kaufmann die Gitarre bediente und hinterm Mischpult saß.
Kraftvoll und knackig klingt das Album trotzdem, für das man den Dänen Jacob Hansen als Produzenten verpflichtet hat. Und vor allem lebendig, was man vom letzten Accept-Werk nicht mehr so richtig behaupten kann. U.D.O. ist eben U.D.O. und man weiß, was man davon erwarten kann: gut abgehangenen, bodenständigen Stampf-Metal mit Fäustereckpotenzial, einfach gestaltet, aber doch nicht zu platt. Das hat 1991 genauso funktioniert, wie auch heute noch. Nummern wie das mit einem altmodischen Accept-Swing versehene „Make The Move“, das schmissige „Rising High“, das explodierend aufgebaute „At Bite Of Evil“, das aufwühlende „Hungry Heart“ oder die vorab ausgekoppelte Riesenhymne „One Heart One Soul“ sind zeitlos guter Stoff.
Erstmals ist der russische Sechssaiter Andrey Smirnov für die Gitarren alleine verantwortlich. Er nutzte diese Freiheit und tobte sich ordentlich aus. Dabei braucht man sich nicht wundern, wenn auch mal (zwar etwas unscheinbar) russische Folklore in den Leads und Soli durchschimmert oder bei „Blood In Fire“ plötzlich ein paar Takte Walzer erklingen. Das frischt das Ganze auf und gefällt letztlich auch. Noch ein Pluspunkt: Udos Stimme scheint einfach nicht weiter zu altern, klingt immer noch ziemlich kräftig, sicher und hat Tonnen von Charisma.
Was besonders bei der etwas ungewöhnlichen Abschluss-Ballade „The Way“ auffällt. Jenes ist so etwas wie Dirkschneiders „My Way“. Hoffen wir, dass sich damit kein Ende andeutet, er ist ja immerhin schon 66 Jahre alt. Obwohl, mit 66 Jahren fängt das Leben erst an, hat mal ein großer deutschsprachiger Künstler gesungen.
Dann stehen uns vielleicht noch ein paar gute Jahre unter dem U.D.O.-Banner bevor. Und wenn es in dieser Qualität weitergeht, braucht man sich keine Sorgen zu machen.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Tongue Reaper | 4:25 |
2 |
Make The Move | 4:04 |
3 |
Keeper Of My Soul | 4:02 |
4 |
In The Heat Of The Night | 4:52 |
5 |
Raise The Game | 4:11 |
6 |
Blood In Fire | 4:42 |
7 |
Rising High | 4:09 |
8 |
Hungry Angry | 4:36 |
9 |
One Heart One Soul | 4:56 |
10 |
A Bite Of Evil | 5:10 |
11 |
Eraser | 4:00 |
12 |
Rose In The Desert | 4:11 |
13 |
The Way | 4:47 |
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Besetzung |
Udo Dirkschneider (Vocals)
Andrey Smirnov (Guitars)
Fitty Wienhold (Bass)
Sven Dirkschneider (Drums)
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