Wolfgang Mitterer
Nine in One
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Wolfgang Mitterer gilt als einer der besten aktuellen Komponisten Österreichs. Er hat Orgel, Komposition und elektronische Akustik studiert und fühlt sich in der Welt der Klassik ebenso zu Hause wie in populärer Musik und freier Komposition. Auch hat er sich im Bereich der Elektronik und der Aufnahmeleitung einen Namen gemacht.
Was er mit 9 in 1 nun vorlegt, wird hingegen wohl den meisten Klassikkennern und Fans vor den Kopf stoßen und eher die Freunde elektronischer und experimenteller Sounds ansprechen. Die Klassikgarde wird es wohl eher als Frevel betrachten, dass er mit diesem Album quasi ein Crossover-Remix der Hauptthemen aller neun Symphonien Beethovens anbietet.
Er hat hier gute Einspielungen des Werks Beethovens genommen und die Hauptthemen dieser auf knapp 60 Minuten, unterteilt in neun Stücke, bearbeitet. Diese Bearbeitung beinhaltet das Zusammenmischen der Hauptthemen in einem Stück, elektronische Verfremdung der Klänge, Arbeiten mit der Geschwindigkeit der Aufnahmen und Hinzufügen experimenteller elektronischer Klänge.
Klingt nach einem schwer bis unhörbaren Brocken, aber dem ist nicht so. Die wundervollen Melodien Beethovens sind in hervorragenden Interpretationen stets erkennbar zu hören und im Zentrum der Stücke. Das Zusammenmischen macht aus diesen Stücken fast schon eingängige Nummern, was dann mitunter jedoch durch das Einfügen schräger elektronischer Klänge wieder in die Avantgarde geführt wird. Trotzdem bleiben die Stücke in der Regel absolut hörbar und bieten natürlich auch ein sehr spannendes Hörerlebnis. Schließlich kennen die meisten ja nun durchaus diese Hauptthemen und so überraschter ist der Hörer, wenn diese dann völlig unbekannte Wendungen nehmen und in anderen bekannten Melodien enden.
Trotzdem bleibt 9 in 1 natürlich ein hoch experimentelles Werk, das den Hörer durchaus fordert. Nimmt man diese Herausforderung an, wird man mit einem exzellenten Klangerlebnis und einer klassischen Achterbahnfahrt der besonderen Art belohnt.
Als innovativer Musiker wäre Beethoven vermutlich begeistert gewesen – die Hüter seiner Werke werden vermutlich entsetzt sein. Spannend, mutig – klasse.
Wolfgang Kabsch
| Trackliste |
| 1 | Beethoven – Schicksal | 4:37 |
| 2 |
9 in 1 Satz 1 | 5:37 |
| 3 |
Beethoven – Tristesse | 4:38 |
| 4 |
9 in 1 Satz 2 | 6:26 |
| 5 |
9 in 1 Saz 3 | 7:02 |
| 6 |
Beethoven – Intermezzo | 3:37 |
| 7 |
9 in 1 Satz 1 + 2 | 11:41 |
| 8 |
9 in 1 Satz 3 + 4 | 6:07 |
| 9 |
9 in 1 Satz 4 | 6:11 |
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