Surfing Times
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Fassen wir mal zusammen, was sich nach einer guten halben Stunde an Höreindrucken angesammelt hat. Das könnte etwa so klingen:
Elvis geht mit nem Stetson auf dem Iro im Golf von Mexico in Sichtweite von Jamaika surfen.
oder auch: Rock’n’Roll meets Country-Klänge mit Punk-Attitüde, Mariachi-Bläsern und Ska-Riffs im Surf-Sound.
Das klingt Klasse. Das hat Potenzial.
Das geschieht – in diesem Fall: leider – überwiegend instrumental. Denn richtig Gesicht bekommen The Plantronics vor allem dann, wenn ein Sänger vor die Band tritt – wie z.B. bei dem rock’n’rolligen „Mary Lou“ oder dem punkigen „Shortnin' Bread Pt. II“.
Es gibt auch immer wieder nette Überraschungen zu hören, die dem Album Abwechslung bescheren. Das ruhige mit Orgel und recht viel Percussion eingespielte „Montezuma’s Revenge“ könnte auch von Guru Guru stammen. (Zu deren Humor hätte auch der Titel gepasst; Red.) „T for Terror“ hat was vom „Peter Gunn Theme“. Das mit elektronisch verzerrter Stimme inszenierte „Mary Lou“ geht eher nach den (wilderen) Chuck Berry oder Little Richard, als nach dem (braveren) Elvis, der dafür bei dem leicht geknödelten von Mariachi-Trompeten begleiteten „So you say you lost your Baby” zum Tragen kommt.
Fazit: Das Album macht durchaus Spaß (fast so viel wie der Name der Plattenfirma); geizt aber etwas mit Identität.
Norbert von Fransecky
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