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Große Teile des Uriah Heep-Backkatalogs werden als 2-CD-Editionen neu veröffentlicht
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Nach einigen Übernahmen sind die Rechte an den wichtigsten Alben von Uriah Heep vor längerer Zeit in den Besitz der BMG gegangen. Die sorgt jetzt dafür, dass die Fans ihr sauer Erspartes mal wieder für eine Re-Issue-Serie ausgeben können.
Die Editionen – so die Ankündigung - entstanden in enger Zusammenarbeit mit der Band und wurden von Gründungsmitglied und Gitarrist Mick Box kuratiert. Die Neuauflagen erscheinen als 2 CD-Sets mit dem vom renommierten Soundingenieur Andy Pearce remasterten Originalalbum auf CD1 und Bonustiteln auf der 2. CD. Die Liner Notes wurden von dem Bestseller-Autor Joel McIver geschrieben, inklusive zahlreicher Statements von Mick Box und dem langjährigen Organisten und Songautor Ken Hensley.
Das Neuauflagenprogramm startet am 16. September 2016 mit der Veröffentlichung einer neuen Uriah Heep-Retrospektive Your Turn to remember: The definitive Anthology 1970-1990. Die 33 Songs dieser Doppel-CD dokumentieren die Entwicklung der Band von begeisterten und innovativen Musikern zu internationalen Rockstars. Und sie begleitet die Band auch auf ihrem Abstieg, der in den 80ern fast zur Auflösung der Band geführt hat. Der Wiederaufstieg der Band, die seit knapp zehn Jahren so lebendig wie in ihren besten Zeiten ist, liegt dagegen jenseits der Anthologie.
Nackte Zahlen sind dabei trügerisch. Sie besagen auf der einen Seite, dass die Anthologie die ersten 20 Jahre der Bandgeschichte abdeckt; die folgenden 25 dagegen nicht. Schon eine zweite Gegenüberstellung relativiert diese Aussage, denn 17 berücksichtigten Alben stehen nur sechs spätere gegenüber. Und auch wenn Heep mit Sea of Light (1995) vorübergehend und mit Wake the Sleeper (2008) dauerhaft wieder durchgestartet sind, muss auch der fanatische Fan zugeben, dass die durchaus erfolgreichen Alben des 21. Jahrhunderts nicht die Bedeutung dessen haben, was Uriah Heep in den 70er Jahren an den Start gebracht hat.
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Das Uriah Heep Debüt wurde teilweise noch unter dem Namen Spice eingespielt. |
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„Ab Mitte September 2016 werden nach und nach die wegweisenden Alben der britischen Hard Rock Legende in erweiterten Auflagen neu veröffentlicht," heißt es im Promotext weiter. Wir wollen hoffen, dass das nicht wörtlich gemeint ist, denn der echte Fan hätte natürlich gerne auch Alben wie Conquest oder Equator in der Reihe stehen, die man nur mit einem zynischen Grinsen im Gesicht als „wegweisend“ (oder spöttisch als „weg weisend“; Red.) bezeichnen kann.
Geht man vom Programm der Anthologie aus, stehen die 17 ersten Studioalben zur Wiederveröffentlichung an. Es fehlen also alle Livealben, das wenig bedeutsame Album Different World und alles, was seit der „ersten Auferstehung“ mit Sea of Light veröffentlicht wurde.
Parallel zur Veröffentlichung dieser neuen Uriah Heep-Werkschau erscheint erst einmal nur das Debutalbum Very ´eavy, very ´umble als digital optimierte Doppel-CD. Das ursprünglich auf dem Label Vertigo erschienene Album ist in der Erstauflage heute ein gesuchtes Sammlerstück, das bei Auktionen Preise von mehr als 500 £ erzielt. Das Album beginnt mit dem mehr als sechseinhalbminütigen Titel „Gypsy“, einem Mix aus Progessive Rock, Hard Rock und Heavy Metal mit Orgelsolo im Mittelteil und David Byrons kraftvoller Stimme. Weitere Highlights sind der von Jimi Hendrix inspirierte Rocksong „Real turned on”, die von akustischer Gitarre und Mellotronklängen getragene Ballade „Come away Melinda“, eine der seltenen Cover-Versionen von Uriah Heep, oder das rockige „Dreammare”. Das Debut erreichte in Deutschland Platz 22 der Charts. Die zweite CD offeriert bisher unveröffentlichte alternative Aufnahmen. Zum Teil sind das Stücke, die nie auf einem Uriah Heep Album erschienen sind. Allerdings sind alle hier vertretenen Stücke in der Vergangenheit bereits in anderen Versionen auf Compilations oder als Bonus-Track von Neu-Editionen alter Heep Alben erschienen. Drei von ihnen stammen noch aus der Zeit, als die Band, die sich nach dem Einsteig von Ken Hensely in Uriah Heep umbenannt hat, noch unter dem Namen Spice firmierte.
Norbert von Fransecky
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