Da waren es nur noch James Rivera und Larry Barragan, die von der Helstar-Reunion übrig sind… Diese beiden führen die Texas-Metal-Legende aber voller Elan und Schmackes weiter durch die Musikszene.
Wenn schon nicht unbedingt musikalisch, so ist Vampiro zumindest thematisch ein kleiner Blick zurück in die Vergangenheit. Wie beim Klassiker Noseratu (1989) beschäftigt man sich hier mit einer Vampirthematik. Das war es allerdings auch schon mit den Gemeinsamkeiten.
Vampiro setzt die Linie der „neuen“ Helstar weiterhin gnadenlos fort. Der Thrash Metal spielt anno 2016 immer noch eine große Rolle im Sound der Band. Trotzdem sind die Wurzeln im leicht verschwurbelten, amerikanischen Power Metal noch erkennbar. Und sei es nur durch den Gesang von James Rivera. Dieser zeichnet sich abermals als technisch hervorragender Shouter aus. Der größte Kritikpunkt - und zwar seine oft einfallslosen Gesangslinien - wird allerdings auch auf Vampiro nicht ausgeräumt. Hier ist mal wieder einiges an Spielraum nach oben. Druck ohne Ende ist vorhanden. Aber nichts was so richtig im Ohr bleibt.
Das gilt irgendwie auch für die instrumentale Garde. Wobei das technische Niveau von Barragan & Co. wieder ziemlich hoch ist. Es ist eine wahre Freude, wenn sich die Gitarristen die Bälle zuspielen und mit knackigen Riffs um sich hauen. „Blood Lust“, „Off With His Head“ oder auch das an klassische Frickel-Helstar erinnernde „To Thir Death Beds They Fell“ machen als Freund traditioneller Metalsounds schon Spaß. Besonders wenn die Nummern immer wieder düster werden und sich so der textlichen Komponente anpassen, hat das seinen Reiz (man höre z.B. den Opener „Awaken Into The Darkness“ oder das doomig-bedrohliche „Abolish The Sin“).
Man sollte auch Vampiro nicht mit den Helstar-Frühwerken vergleichen. Denn die Band ist einfach eine andere. Für sich gesehen ist das Album relativ gelungen und spielt in derselben Liga wie seine beiden Vorgänger.