Ian Tyson
Carnero Vaquero
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Ian Tyson ist ein ganz besonderer Künstler mit einer langen und abwechslungsreichen Vergangenheit, bis er sich eines Tages, etwa seit Mitte der achtziger Jahre, ganz auf typische Cowboy-Songs verlagerte und auch auf seiner Farm in Alberta seinen Lebensmittelpunkt schuf.
Old Corrals and Sagebrush war 1983 die Initialzündung und eine hervorragende Platte, nachdem er vorher bereits 1973 Ol' Eon und 1978 One Jump Ahead of the Devil veröffentlicht hatte.
Geboren wurde der Kanadier am 25.September 1933 und startete seine musikalische Laufbahn in den Sechzigern als Duo mit seiner späteren Ehefrau, als Ian & Sylvia. Ferner war er Mitglied der Band The Great Speckled Bird, die mit zu den Pionieren des Country Rocks zählten.
Spätestens seit Mitte der Achtziger gilt der Musiker als hervorragender Songwriter im Bereich der Countrymusik, Songs, die sich musikalisch aber nie an der kommerziellen Ausrichtung des Genres orientierte. Zu Klassikern kann man solche Stücke wie Four Strong Winds, Someday Soon oder Navajo Rug zählen.
Der Titel des aktuellen Albums, Carnero Vaquero leitet sich ab von den entsprechenden spanischen Ausdrücken für Widder (Carnero) und Cowboy (Vaquero).
Wir finden vier ganz neue Songs, dazu ein Traditional, ein Remake, hier von Darcy Farrow, das er bereits in den Sechzigern einspielte, sowie gemeinsame Kompositionen mit anderen Künstlern.
Doney Gal begrüßt uns im Walzerrhythmus, bevor die Colorado Horses Galopp aufnehmen. Nach seiner Erkrankung der Stimmbänder aus dem Jahre 2006 singt Ian nicht mehr so wie einst, die Stimme ist etwas brüchiger und leiser geworden, auch diese bestimmte Ruhe und Beschaulichkeit, die er erzeugen konnte, gibt es in dieser Form nicht mehr. Gleichwohl vermag er noch die gewisse große Portion an Emotionen auszudrücken, beispielsweise mit dem Song Darcy Farrow. Auch Wolves No Longer Sing ist eines jener Stücke, die berühren mit ihrem leicht melancholisch gefärbten Ausdruck, hier versprüht Ian die für ihn so typische Stimmung.
Eingefangen wurde ganz perfekt diese besondere Atmosphäre der Weite der Landschaft, verbunden mit den Wechseln der Jahreszeiten, der Einsamkeit, das ist Musik über Liebe und Kummer, über das Leben schlechthin, und so ist Tyson noch immer der führende Repräsentant moderner Cowboy-Kultur, zwischen Realität und Traum und romantischer Verklärtheit.
Wieder ist somit ein weiteres hervorragendes Album entstanden, mit Musik, die Ian trotz seines Alters von über 80 noch überzeugend gestaltet hat!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Doney Gal [trad] (3:34)
2 Colorado Horses [Tyson/Dudley] (3:17)
3 Will James [Tyson] (4:10)
4 Jughound Ronnie [Tyson/Demeanor] (3:42)
5 Darcy Farrow [Tyson/Campbell/Rucker/Gillette] (3:02)
6 The Flood [Tyson/Demeanor] (3:04)
7 Shawnie [Tyson] (5:45)
8 Chantell [Tyson] (3:32)
9 Wolves No Longer Sing [Tyson/Russell] (3:35)
10 Cottonwood Canyon [Tyson] (3:22)
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Besetzung |
Ian Tyson (vocals, guitar)
Scott Duncan (fiddle - #10)
Lee Worden
Thom Moon
Gord Maxwell
Catherine Marx
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