Musik an sich


Reviews
Ulrika Bodén

Kôrksangern; Folk Hymns


Info
Musikrichtung: Schwedische Volksmusik

VÖ: 15.06.2012

(Westpark / Indigo)

Gesamtspielzeit: 45:44

Internet:

http://www.ulrikaboden.se


Einer der interessanten Aspekte der Arbeit für unser kleines Magazin ist die Tatsache, dass man mit Musik in Berührung kommt, die man ohne diese Arbeit wahrscheinlich nie wahrgenommen hätte. Eines der besten Beispiele dafür ist das Kölner Label Westpark. Ich weiß gar nicht mehr, wie der Kontakt zustande gekommen. Das erste Westpark-Album, das meine Liste verzeichnet, stammt von der Oysterband. Das war 2007. Keine Ahnung, ob ich das Album angefordert hatte, weil ich davon gelesen hatte, oder das Label meine Adresse von irgendwoher hatte. Jedenfalls erreichen mich seitdem regelmäßig Alben von Westpark, deren Schwerpunkt skandinavische, bzw. nordische Folklore ist. Das (über)fordert mich manchmal, als wäre es Free Jazz, aber mit preußischer Disziplin bespreche ich alles, was auf den Tisch kommt – wenn auch manchmal viel Zeit vergeht.

Bei Kôrksangern ist das im extremen Maße der Fall. Die Scheibe war schlicht und ergreifend verschwunden. Irgendwann stand sie in meiner Liste als die bereits am längsten auf eine Review wartende Scheibe, aber sie war einfach nicht da, wo sie sein sollte. Irgendwann tauchte sie wieder auf und so folgt die Review zu Kôrksangern nun der pünktlich im Januar dieses Jahres erschienenen Besprechung zum aktuellen Ulrika Bodén Album Kärlekssånger.

Ulrika fängt auch den nicht Nordic Folk affinen Hörer mit der ruhigen Folk-Ballade „Bärä'n Dag 'n litn ståomsönn ä“ ein. Ein tolles Stück mit einer schönen leichten Gitarre und einem sonoren Gesang. Leider hält sich dieser Approach nicht durch.

Immer wieder schrillt die Stimme in recht hohen Tonlagen und auch die drehleierartig klingende Nyckelharp vermag, je länger je mehr, an den Nerven zu zerren.

Zwischen diesen beiden Polen verläuft ein Album, das Nordic Folk Lunatics wahrscheinlich begeistern wird und Außenseitern, wie mir, eine ganze Reihe von Möglichkeiten bietet, sich dem Genre zu nähern.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Bärä'n Dag 'n litn ståomsönn ä 3:15
2 Jäg ä som lite främmern 3:19
3 Nu då dä ha vorte minner kållt 3:13
4 Ljuvli ä jorla 3:51
5 Jäg vet 'n dör 2:50
6 Bergknul som för mäg geck sånn 2:54
7 Ingen hinn kut fram 2:14
8 Nu börj ä på å blomme 2:23
9 Var ä kamratn överållt jäg lete 4:07
10 Herne rinn 'n kållkäll 2:39
11 Jäg lôft opp hanna min då 2:07
12 Gämal ä kôrka 2:24
13 Goddaggen storhålgmåra här 2:53
14 Stille Nat 3:44
15 Om på berga häll i skogen ä jäg 3:22
Besetzung

Ulrika Bodén (Voc, Harfenzither, Flöte)
Martin von Schmalensee (Git, Mandoline, Kontrabass, Banjo)
Janne Strömstedt (Tramp(?)Orgel)
Niklas Roswall (Nyckelharp)
Mattias Pérez (Git)
Gustav Hylén (Trompete)
Sofia Sandén (Voc)



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