Reviews

Ulrika Bodén Band

Kärlekssånger

Info Musikrichtung: Nordic Folk VÖ: 10.01.2014 (Westpark / Indigo) Gesamtspielzeit: 43:27 Internet: http://www.ulrikaboden.se

Dass nordische Folklore mein Leibgericht ist, kann ich nun wahrlich nicht behaupten, aber dieses Album, für das Ulrika Bodén eigens eine Band zusammengestellt hat, packt auch mich zumindest zeitweise.

Zwar wird auch hier gelegentlich in (viel zu) hohen Tonlagen gesungen, während die Instrumente Begleittöne erzeugen, die ich nur mit Quiteschen, Schrillen und vor allem Nerven beschreiben kann. Eines der Musterbeispiele dafür ist „Finns Inge bätter“.

Aber die Ulrika Bodén trägt auch gerne kräftigere Farben auf. Dafür sind nicht zuletzt die Trompeten zuständig. Auch Frau Bodén selber sucht immer wieder einmal erdnähere Umlaufbahnen für ihren Gesang auf. Das erdet den Vortrag und gibt ihm mehr Kraft.

Vielleicht ist auch die Tatsache mitverantwortlich, dass für Kärlekssånger Liebeslieder aus verschiedenen Jahrhunderten und Regionen Schwedens zusammengestellt wurden.

Es wäre deutlich übertrieben Kärlekssånger als Crossover-Album zu bezeichnen. Letztlich bleibt es ein Album für Liebhaber des Genres, aber eines, bei dem auch Outsider nicht gleich weglaufen müssen. Jedenfalls nicht immer.

Zum Antesten eignet sich das eröffnende „Röda Rosor“, das sich fast jazzig mit Rock-Attitüde gibt, das ruhig rhythmische „Ack hören mina Vänner“, das mit kräftigem Trompeten-Sound versehene „Himlen är full av Fioler“ oder das weiche melodische „Den Första gång I världen“.

Norbert von Fransecky