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Schiller
Opus
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Nach seiner DVD Sonne Live, die Anfang 2013 erschienen ist (und bei meinem Redaktionskollegen Wolfgang Kabsch nicht gut ankam), gibt es nun wieder ein neues Studioalbum von Schiller. Der Titel der CD - Opus - deutet schon ein wenig an, dass sich Christopher Von Deylen musikalisch in eine neue Richtung vortastet, denn ein Teil er Stücke sind Schiller-Bearbeitungen bekannter Werke der klassischen Musik für die er auch einige hochkarätige Mitmusiker aus diesem Sektor gewinnen konnte. So sind Hélène Grimaud, Albrecht Mayer und Anna Netrebko mit am Start. Wer nun eine Abkehr vom typischen Schiller-Sound befürchtet, der darf sich beruhigt zurücklehnen. Wo Schiller draufsteht ist auch Schiller drin.
Es beginnt mit einem einleitenden Stück - "Opus: Exposition" - die zeigt, dass sich Christopher Von Deylen bestens darauf versteht, Stimmungen zu erzeugen und in die kommenden 60 Minuten einzuführen. Mit "Desert Empire" geht es dann richtig los. Bei "Gymnopédie No. 1" von Eric Satie darf Hélène Grimaud zeigen, dass sie eine der herausragenden Klassik-Pianistinnen unserer Zeit ist. Hier liefert Christopher Von Deylen meist nur dezente Flächen im Hintergrund, was der Musik des Minimalisten Satie gerecht wird. Dies ändert sich dann schon, wenn Schwanensee mit dem grandiosen Albrecht Mayer erklingt. Seine Oboe singt mit wunderbarem Ton die Melodie. Hier ist allerdings die ursprüngliche Komposition nur Ausgangspunkt für die Interpretation und eine typische Schiller-Komposition erklingt. Insgesamt sind die Klassik-Adaptionen wirklich gut gelungen und vor allem sehr passend ausgewählt (Ausnahme ist vielleicht "Promenade" aus Mussorgskys 'Bilder einer Ausstellung'; hier gibt es sicherlich interessantere Fassungen anderer Künstler). Aber auch die weniger offensichtlich von klassischen Werken inspirierten Stücke können überzeugen und wenn die CD dann mit "Opus: Reprise" ausklingt, ist man sozusagen am Schlusspunkt angelangt und auch wieder am Ausgangspunkt. So ist die CD in sich abgeschlossen.
Opus ist trotz der 'neuen' Inspiration und Herangehensweise mit Künstlern aus dem Klassik-Sektor von vorne bis hinten ein typisches Schiller-Album. Vielleicht gewinnt Schiller vereinzelt Hörer aus dem Klassik-Bereich hinzu, was allerdings eher unwahrscheinlich sein dürfte. Wem allerdings die letzten Alben des sympathischen Künstlers gefallen haben, der kann mit Opus nichts falsch machen. Gelungen!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Opus: Exposition | 3:37 |
2 |
Desert Empire | 4:51 |
3 |
Gymnopédie No. 1 (feat. Hélène Grimaud) | 3:41 |
4 |
Swan Lake (feat. Albrecht Mayer) | 5:52 |
5 |
Solveig's Song (feat. Anna Netrebko) | 4:55 |
6 |
Twentynine Palms | 6:36 |
7 |
Promenade | 1:51 |
8 |
El Cielo | 4:00 |
9 |
Rêverie | 5:30 |
10 |
Imperial Valley | 5:48 |
11 |
Sunrise Way | 4:59 |
12 |
In Paradisum | 4:55 |
13 |
Rhapsody On a Theme of Paganini (feat. Hélène Grimaud) | 1:42 |
14 |
Opus: Reprise | 5:16 |
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Besetzung |
Christopher Von Deylen
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