Texas. Punk Rock. Riverboat Gamblers. Neues Album. Cool. Eigentlich könnte ich da schon fast wieder aufhören. Denn damit hat man es auf den Punkt gebracht. Aber so einfach machen wir uns es natürlich nicht. Was das Quintett auf nach mehreren EPs auf diesem Album veranstaltet ist ziemlich stark. Unter Punk sind hier eher die Attitüde und die Atmosphäre zu verstehen. Musikalisch würde man sich auch in einem Alternative Rock-Schuppen wohl fühlen.
Dabei geht es mit dem Stomper „Good veins“ fetzig los. Da würde es sogar den Hives schwindelig werden. Richtig schön dreckig rockend ist auch das folgende „Bite mit tongue“, bevor man mit „Comedians“ so etwas wie feine, bittersüße Melodien in den Ring wirft. Dabei bleibt man aber weiterhin schön kratzig - oder eher aufgekratzt. Denn die Riverboat Gamblers präsentieren sich auf The wolf you feed durchgehend ziemlich bissig (u.a. textlich). Und so wird sogar die an die junge Alice Cooper Band mahnende Nummer „Loser neck“ zu einer intensiven Sache.
Generell scheint die Band auf dem Album um Abwechslung bemüht. Ansonsten hätte es eine brummend schleifende Nummer wie „Gallows Bird“ vielleicht nicht hier rauf geschafft. Zum wummernden Bass erklingt im Hintergrund ein krankes Piano und Mike Wiebe haut den Text wie mit einem Vorschlaghammer in den Kopf des Hörers. Die natürliche klingende und atmende Produktion trägt das ihre zum Hörspaß bei. Hier klingt nämlich nichts geschönt und glatt gehobelt. So muss das sein.
Am Ende haben die Riverboat Gamblers alles richtig gemacht - nur eines nicht: das Album ist mit rund 35 Minuten und zehn Songs fast ein wenig zu kurz. Man will mehr! Dann hört man sich das Ganze halt noch einmal von vorne an. Wie ging's am Beginn dieser Rezi los? Texas. Punk Rock. Riverboat Gamblers. Neues Album. Cool. Genau, nuff said!