Warmen
Japanese hospitality
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Ja ja, die Finnen mit ihren ganzen Nebenprojekten immer! Wer soll da nicht die Übersicht verlieren? Warmen ist ein weiteres. Allerdings kein ganz so neues mehr. Denn Japanese hospitality ist seit dem Jahr 2000 bereits das vierte Album der hierzulande ziemlich unbekannten Truppe. Dahinter steckt niemand anderes als der Children of Bodom-Keyboarder Janne „Warman“ Wirman. Mit im Boot sind sein Gitarren spielender Bruder Antti, Thunderstone-Schlagzeuger Mirka Rantanen, sowie Bassist Jyri Helko. Der Gesang kommt von verschiedenen Studiogästen (unter anderem Timo Kotipelto von Stratovarius, ex-Thunderstone-Röhre Pasi Rantanen und COB-Kollege Alexi Laiho).
Trotz seines Projektcharakters wirkt Japanese hospitality recht geschlossen und glücklicherweise nicht so schnell langweilig. Denn jeder Song besitzt einen etwas anderen Charakter, auch wenn eine gewisse musikalische Linie durchgehend erkennbar ist. Überwiegend ist die Musik von Warmen im finnischen Melodic bzw. Power Metal beheimatet. So klingt „Eye of the storm“ nicht nur wegen des Gesangs von Timo Kotipelte nach Stratovarius. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch „My fallen angel“, wirkt allerdings durch den Gesang von Pasi Rantanen und dem Keyboardeinsatz rockiger. Ein Faible für 80er Jahre Hard Rock ist bei Warmen auch zu erkennen und wird spätestens mit dem Journey-Cover „Seperate ways“ richtig ausgelebt. Dieses wirkt im Vergleich mit dem Original vielleicht ein wenig bieder, funktioniert aber im Albumkontext genauso gut wie die alte Janet Jackson-Nummer „Black cat“. Dabei kann man bei diesem Lied nicht viel falsch machen und allzu viel modifiziert wurde auch nicht.
Hier singt die tolle Jonna Kosonen, die mit ihrer Stimme auch den modernen Hardrocker „Goodbye“, sowie das schmissige „Don’t bring her here“, das neben harten Riffs ein gewisses Popappeal im Refrain besitzt, veredelt. Stimmlich lässt auch Marko Waara bei „Unconditional confession“ aufhorchen, das ansonsten etwas zäh klingt. In der Strophe etwas ruhiger und leicht an Uriah Heep erinnernd, wird es im Refrain leicht episch, bevor man wieder im Power Metal steht. Etwas anders als erwartet klingt Alexi Laiho beim coolen „High heels on cobblestone“. Nicht so aggressiv deathig lässt er bei diesem Groove Metaller fast ein wenig an Panteras Phil Anselmo denken. Und auch das Riffing erinnert in Nuancen an die Texaslegende.
Vor lauter Gesang hätte ich jetzt fast noch vergessen die instrumentale Seite hervorzuheben. Denn wenn es schon ein Fast-Soloalbum eines Knöpfchendrückers ist, gibt es von diesem Instrument natürlich jede Menge zu hören. Überraschenderweise ist die CD allerdings lange nicht so keyboardlastig wie erwartet, auch wenn hierauf natürlich kräftig soliert wird. Neben den Tasten lässt Janne aber auch seinen Bruder an der Sechssaitigen kräftig rotieren und die beiden liefern sich gerade bei den beiden Instrumentalstücken „Japanese hospitality“ und „Switcharoo“ giftige Duelle. Wer also auf Keyboard- und Gitarrensoli steht, kommt bei diesem Album nicht zu kurz. Insgesamt ist Japanese hospitality ein überraschend gutes und einheitlich klingendes Album geworden und für Fans, die des Öfteren Melodic und Power Metal-Bands aus dem Land der 1.000 Seen genießen, nur zum empfehlen. Children of Bodom-Fans die auch auf Gekeife verzichten können, dürften sich auch nicht unwohl fühlen.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Japanese hospitality | 4:22 |
2 |
Eye of the storm | 3:26 |
3 |
Goodbye | 3:39 |
4 |
My fallen angel | 4:27 |
5 |
Don’t bring her here | 3:01 |
6 |
High heels on cobblestone | 3:47 |
7 |
Switcharoo | 4:09 |
8 |
Black cat | 4:23 |
9 |
Unconditional confession | 3:57 |
10 |
Separate ways | 5:26 |
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Besetzung |
Janne “Waruman” Wirman (Keyboards)
Antti Wirman (Guitars)
Jyri Helko (Bass)
Mirka Rantanen (Drums)
Guests:
Pasi Rantanen (Vocals on “My fallen angel” and “Sperate ways”)
Jonna Kosonen (Vocals on “Goodbye”, “Don’t bring her here” and “Black cat”)
Timo Kotipelto (Vocals on “Eye of the storm”)
Marko Waara (Vocals on “Unconditional confession”)
Alexi Laiho (Vocals on “High heels on cobblestone”)
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