Verdi, G. (Bychkov)
Requiem
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Info |
Musikrichtung:
Romantik
VÖ: 18.07.2008
(Profil Edition Günter Hänssler / Naxos / 2 SACD hybrid, 2007 / Best.Nr. PH08036)
Gesamtspielzeit: 80:16
Internet:
Profil
WDR Sinfonieorchester
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SUPERNOVA
Von einer bombastischen Klangwirkung wussten die Zuhörer zu berichten, die im letzten Jahr die Aufführung von Verdis Requiem unter Leitung von Semyon Bychkov live erleben konnten. Der WDR hat damals parallel eine Aufnahme realisiert, die nun - dem Klangereignis angemessen auf SACD hybrid - in Lizenz beim Label Profil erschienen ist. Wohl noch nie sind die starken Emotionen und gewaltigen musikalischen Bilder derart konsequent auf Tonträger umgesetzt worden. Bychkov hat sich, der Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts entsprechend, für eine extrem große Besetzung in Orchester und Chor entschieden. Dies bedingt, zumindest beim Chor, zwar eine Einbuße an Transparenz und Homogenität des Klangs, ermöglicht es aber, den Schrecken des Jüngsten Gerichts effektvoll als eine Art Massenpanik darzustellen und die Gefühle von Ohnmacht, Grauen und Furcht im Angesicht des Todes als der ganzen Menschheit eigen aufscheinen zu lassen. Bychkov setzt den Chor ohne jede Zurückhaltung opernhaft ein, lässt ihn mal gequält aufschreien, mal ersterbend flüstern. So in etwa dürfte Verdi sich dies vor dem Hintergrund seines Bühnenschaffens vorgestellt haben. Das Orchester spielt bei aller Wucht und Klanggewalt präzise. Dabei begnügen sich die Ausführenden keinswegs damit, sich allein auf die effektvollen dramatischen Höhepunkte dieser Totenmesse zu verlassen. Vielmehr werden auch die tragischen und gerade die pianissimo vorzutragenden Passagen mit großem Feingefühl angegangen.
Insgesamt wird uns so in farbenkräftigen Bildern ein apokalyptischer Weltenbrand vorgestellt, unter dessen Eindruck der Mensch nur noch verzweifelt um Gnade bitten kann. Eine Bitte, die nach Verdis Komposition übrigens keineswegs mit Gewißheit in Erfüllung geht.
In opernhafter Theatralik bewegen sich auch die Auftritte der Solisten. Bychkov hat sich der Mitwirkung eines Solisten-Quartetts versichert, in welchem ausnahmslos alle über langjährige Erfahrung mit Verdis Opernschaffen verfügen, die sich hörbar auszahlt. Der Vortrag ist bei allen höchst expressiv, dabei stimmlich meisterhaft und keineswegs maniriert. Besonders eindrucksvoll zeigt Bass-Altmeister Ferruccio Furlanetto, was eine glänzende Verdi-Interpretation ausmacht.
Die Tontechnik hat den gewaltigen Klangapparat gut gestaffelt eingefangen und so ausgewogen abgebildet, dass die einzelnen Elemente nicht mehr als nötig miteinander verschwimmen.
Verdis sakrales Meisterwerk liegt damit in einer meisterhaften Einspielung vor, die durchaus als neue Referenzaufnahme gelten darf.
Sven Kerkhoff
Besetzung |
Sopran: Violeta Urmana
Mezzosopran: Olga Borodina
Tenor: Ramón Vargas
Bass: Ferruccio Furlanetto
WDR Sinfonieorchester
WDR Rundfunkchor Köln
NDR Chor
Chor des Teatro Regio Turin
Ltg. Semyon Bychkov
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