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Fictionplane
Left Side Of The Brain
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Wirklich ungelogen und ganz ehrlich: als ich das erste Mal die Single-Auskopplung "Two Sisters" von Fictionplane gehört habe, wusste ich noch nicht, was es mit dieser Band auf sich hat - trotzdem war mein erster Gedanke: die Stimme und die Art des Gesangs hört sich an wie von Sting.
Erst dann habe ich gemerkt, dass ich es mit der Band von Joe Sumner zu tun habe, dem Sohn von Gordon Matthew Sumner, der wohl etwas besser unter dem Namen Sting bekannt ist. Und während Papa Sting die große Reunion mit The Police feiert (und wie Genesis nur eine kommerziell interessante Live-Tour, aber kein neues Band-Album herausbringt), darf Sohnemann mit Fictionplane übrigens sogar als Vorgruppe auftreten.
Ganz klar, Sting als Vater zu haben ist wohl Fluch und Segen zugleich, da man einerseits sicherlich schneller bekannt wird, andererseits aber auch ständig an The Police und Sting gemessen oder mit diesen verglichen wird. Fictionplane legen es zunächst aber auch wirklich drauf an, mit The Police verglichen zu werden: auch zu dritt, gleiche Instrumentenverteilung (Joe Sumner singt und spielt Bass - genau wie Gordon Sumner bei The Police vor ca. 30 Jahren), sie stecken in etwa in der gleichen musikalischen Schublade und treten dann noch als Vorgruppe auf deren Reunion-Tour auf - das schreit wohl danach, verglichen zu werden.
Aber verlassen wir das obligatorische und nicht vermeidbare Thema "Sting" bei Fictionplane und kommen zur Musik der mittlerweile zweiten CD des Trios. Der Opener "Anyone" legt wirklich gut los (klingt etwas nach den frühen U2), das folgende Stück "Death Machine" und die folgende bereits erwähnte Single "Two Sisters" sind durchaus ansprechende Stücke; damit haben Fictionplane auf Left Side Of The Brain ihr Pulver aber auch schon etwas verschossen. Der Rest des Albums ist zwar auch nicht schlecht, aber eher unauffällig und reicht nicht mehr an die ersten drei Stücke heran.
Fazit: Left Side Of The Brain ist sicherlich ein Pflichtkauf für eingefleischte Police/Sting-Fans, hat aber auch zum Teil ohne die familiäre Vorbelastung ihre Qualitäten. An einigen Ecken des Albums könnte man meinen, The Police hätten ein aktuelles Werk am Start - und auch an einem eventuellen kommerziellen Erfolg wäre der Name Sumner sicherlich nicht ganz unschuldig.
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Anyone | 3:41 |
2 | Death Machine | 3:01 |
3 | Two Sisters | 3:51 |
4 | It's a Lie | 3:26 |
5 | Left Side of the Brain | 3:59 |
6 | Cold Water Symmetry | 3:41 |
7 | Running the Country | 3:40 |
8 | Drink | 4:33 |
9 | Presuppose | 3:30 |
10 | Cross the Line | 5:14 |
11 | Fake Light from the Sun | 4:17 |
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Besetzung |
Joe Sumner: Vocals, Bass Seton Daunt: Guitar Dan Brown: Drums
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