Wade Bowen
Lost Hotel
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Info |
Musikrichtung:
Country / Texas Music
VÖ: 21.02.2006
(Sustain Records)
Gesamtspielzeit: 53:07
Internet:
http://www.wadebowen.com
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Es lohnt sich doch immer wieder, seinen Blick in Richtung Texas Music-Szene schweifen zu lassen, dort findet man eine schier endlose Fülle an hochtalentierten Musikern, die abseits des üblichen Nashville-Mainstreams richtig schön bodenständige, facettenreiche Country Musik abliefern. Zu den Größen der Texas Music/Red Dirt Rock Music zählt ohne Zweifel Wade Bowen, der nun mit Lost Hotel ein echtes Juwel veröffentlicht hat, das sich hinter keinem Album der vermeintlichen Nashville Stars verstecken muss.
Im Einzelnen: Das neue Wade Bowen-Album zieht den Zuhörer von Anfang an voll in seinen Bann. Dafür sorgt nicht nur die ausdrucksstarke, unverkennbare Gesangsstimme von Wade, hier wartet auch ein Hammer-Song nach dem andern darauf, den Musikfan in echte Begeisterung zu versetzten. Es wimmelt auf diesem Album nur so von traumhaften Melodien, die sich butterweich ins Ohr schmeicheln.
Die Intensität der Songs ist beeindruckend, mit den nötigen Ecken und Kanten versehen klingen die Arrangements herrlich bodenständig und unverkrampft, ein Paradebeispiel für die hohe Qualität der Texas Music mit ihrem ganz eigenständigen Sound. Mal kommen die Titel wunderbar gefühlsbetont, harmonisch und mit erdigem Country Charme rüber, dann greift Wade Bowen auch immer wieder in die Roots Rock-Kiste und liefert knackige Songs voller Power und Dynamik ab.
Energiegeladene Titel wie der Opener „God bless this town“, oder auch “Resurrection”, “Handle” und „Lost control of my heart“ gehören in die Kategorie Red Dirt Rock - geradlinig, bodenständig und alles andere als glatt gebügelt – frischer, rockiger Country Sound mit satt powernden E-Gitarren, von aller feinster Sahne!
Aber auch die ruhigeren Titel glänzen mit starken Arrangements, die akustischen Instrumente wie Gitarre, Mandoline und Dobro gehen nicht in einem überladenen Klangbild verloren, sondern setzten immer wieder Akzente. Auch gibt es jede Menge herrliche Steel Guitar Klänge zu hören, die vor allem den sehr gefühlvollen Balladen ihren speziellen Stempel aufdrücken. Songs wie das verträumte „Walkin’ along the fenceline“, bei dem feines Mandolinenspiel und wimmernde Steel Guitar prägen, „Perfect silence“ mit seinen wunderbaren Dobroklängen oder der emotionsgeladene Titelsong „Lost Hotel“ gehen einfach runter wie Öl, wo zaubert Wade Bowen nur immer diese fantastisch guten Melodien her?
Gerade auch bei den ruhigern Titeln kommt die charismatische Gesangsstimme von Wade, die voller Ausdrucksstärke steckt, sehr schön zur Geltung. Auch der erstklassige Backgroundgesang, der auf diesem Album immer wieder besonders heraus sticht, glänzt mit enorm viel Harmonie und trägt zum perfekten Klangbild einen entscheidenden Teil bei.
Wo soll man nur Anfangen diese CD zu loben, jeder einzelne Song ist von so großer Klasse, dass man eigentlich nicht glauben kann wie leicht es Wade Bowen scheinbar fällt, ein so hohes Level über ein mit 13 Titeln bestücktes Album zu halten. Auch die knackigen, locker fließenden Midtempo-Songs wie z.B. „Lay it all on you“, „It’s all over town“,„Mood Ring“ oder das absolut grandiose „One Step closer“ lassen einem das Herz vor Begeisterung höher schlagen.
Wade Bowen beweist mit diesem Album ein für alle mal auch sein außerordentliches Talent als Songschreiber, denn bei elf dieser außergewöhnlich guten Titel mit Tiefgang war er als Komponist maßgeblich beteiligt.
Fazit: Ohne Übertreibung – dieses Album zählt zum absolut Besten, was im facettenreichen Genre Country Musik in diesem Jahr auf den Markt gekommen ist. Hier passt einfach alles zusammen, eine Produktion wie aus einem Guss - frisch, unverbraucht und ideenreich.
Handgemachte texanische Country Musik/Red Dirt Rock von allerfeinster Güte - voll gepackt mit grandiosen Melodien, erstklassigem Songwriting mit aussagekräftigen Texten, ausdrucksstarker, authentischer Gesang und perfekte, dynamische Arrangements – das sorgt für wahre Begeisterung abseits des glattgebügelten Mainstreams.
Von Anfang bis Ende der CD findet man einfach keinen einzigen Hänger, zudem sorgt die starke Songauswahl für absolut kurzweilige Unterhaltung. Eines dieser typischen Alben, die einen schier süchtig machen können und die man am liebsten gar nicht mehr aus dem CD-Player nehmen möchte – endlich macht die Repeat-Taste wieder einen Sinn.
Ganz ehrlich, wem dieses Pracht-Album in seiner Sammlung noch fehlt, den kann man wirklich bedauern.
Gerald Halbig
Trackliste |
1 | God bless this town | 4:11 |
2 | One step closer | 4:24 |
3 | Walkin’ along the fenceline | 5:02 |
4 | Resurrection | 3:51 |
5 | Perfect silence | 4:43 |
6 | Lay it all on you | 3:59 |
7 | Lost hotel | 4:28 |
8 | It’s all over town | 4:39 |
9 | Handle | 4:17 |
10 | Broken reflection | 4:44 |
11 | Crazy enough | 3:00 |
12 | Lost control of my heart | 3:20 |
13 | Mood ring | 6:40 |
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Besetzung |
Casey Twist, Mark Hill – Bass Matt Powell – Acoustic Guitar, Dobro, Mandolin, Background Vocals Chris McHugh, Shawn Fighter - Drums Tom Bukovac – Electric & Acoustic Guitar, Piano Jerry McPherson, Troy Lancaster – Electric & Acoustic Guitar Dan Dugmore – Steel Guitar Jon Yudkin – Cello, Mandolin Jessica Murray, Brandon Rhyder, Wes Hightower, Perry Coleman, Lisa Chochran, Cortney Tidwell – Background Vocals
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