Mortification
Erasing the Goblin
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Die erste Überraschung an dieser neuen Mortification-CD war die mitgelieferte Diskographie. Für mich war die australische Metzel-Truppe 2001 mit der halbgaren The silver Chord is severed vom Bildschirm verschwunden; die Ankündigung von Erasing the Goblin somit ein erfreuliches Comeback. Aber nichts da. In den Jahren 2002 und 2004 sind zwei weitere Scheiben erschienen. The silver Chord is severed hatte Steve Rowes Mannen offenbar endgültig den Vertrag mit Nuclear Blast gekostet. Ob die beiden nachfolgenden Scheiben überhaupt in Europa erschienen sind, weiß ich nicht. Jetzt jedenfalls sind sie bei MCM unter Vertrag und melden sich lautstark mit ihrem immerhin 13. Studioalbum zurück.
Auf Erasing the Goblin setzen Mortification den Kurs fort, der sich bereits auf Scheiben wie EnVision EvAngelene (gut) und The silver Chord is severed (eher mau) abgezeichnet hat.
Als Mortification Anfang der 90er an den Start gingen, haben sie mit derbstem Grind-/Death-Metal Akzente gesetzt. Sie waren nicht nur mit Abstand das Härteste, was die christliche Szene zu bieten hatte. Auch im säkularen Bereich konnten sie punkten, was sich in andauerndem Applaus in der Rockpresse und dem Vertrag bei Deutschlands führendem Brutalo-Label Nuclear Blast zeigte. Mit den genannten Alben schaltete die Band einen Gang zurück. Traditioneller Metal, mit klarerem Gesang und entsprechenden Riffs und Soli mischten sich ins Konzept und machten die Band auch für Otto Normalbanger konsumierbarer. Genau hier setzt Erasing the Goblin ein.
Melodischer Death Metal, speedige Heavy Metal Soli, doomig schleppende Passagen, stark basslastige Parts, angegrowlte, aber verständliche Vocals, Death’n’Roll mit sägenden Riffs, Highspeed DM, Rainbow- und Annihilator-Gitarren wechseln sich ab und liefern einen recht geilen, aggressiven und abwechlsungsreichen Metal-Cocktail.
Die Texte sind – mit einer Ausnahme – deutlich missionarisch ausgerichtet. „Wir Kämpfer für Gott können nicht unterliegen.“, „Lasst Euch von Christus retten!“, „Entkommt der blasphemischen Umwelt, in der ihr aufgewachsen seid.“, „Die Zeit dich für Christus zu entscheiden ist da!“ – so oder ähnlich lauten die Botschaften der zehn Tracks. Die Ausnahme ist “Humanitarian“, das gegen die Ausbeutung der armen Länder durch die Industrienationen protestiert. Mit seinen massiven Rainbow-Gitarren im Death Metal-Sound gleichzeitg eines der Highlights des Albums und mein erster Anspieltipp.
Weitere Tipps: - “Your Time“, Death’n’Roll mit herrlich sägenden Riffs und feinen Soli - ”Servants of the supreme Message”, Death Metal mit schönen an Annihilator erinnernden Soli. - der sehr abwechslungsreiche Titeltrack – einem bassigen Start, folgt lupenreiner Death Metal, später speedige Heavy Metal Gitarren und am Ende auch noch doomig schleppende Parts
Die etwas undifferentizerte Produktion kann das Hörvergnügen kaum trüben.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Razorback | 3:52 |
2 | Erasing the Goblin | 5:18 |
3 | The Dead shall be judged | 4:09 |
4 | Escape the blasphemous Tabernacle | 6:07 |
5 | Your Time | 3:42 |
6 | Forged in Stone | 4:11 |
7 | Way Truth Life | 2:43 |
8 | Humanitarian | 5:57 |
9 | Short Circuit | 2:48 |
10 | Servants of the supreme Message | 4:55 |
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Besetzung |
Steve Rowe (B, Voc) Mick Jelinic (Git) Damien Percy (Dr)
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