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Into Eternity
The scattering of ashes
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Vor zwei Jahren konnten die Kanadier Into Eternity mit ihrem Album Buried in oblivion jede Menge Staub aufwirbeln und sogar einige „Album des Monats“-Auszeichnungen mit nach Hause nehmen. Seitdem ging es im Bandlager rund. Aus der alten Besetzung ist nur noch Bandchef Tim Roth (Gitarre, Gesang) und Rückkehrer Jim Austin (Drums) übrig. Die Band veröffentlicht nun mit The scattering of ashes den Nachfolger zum 2004er Highlight.
Auf Buried in oblivion präsentierte man einen recht originellen Mix aus Death-/Thrash-Metal und Proganteilen. Gesanglich gab man sich zwischen cleanen Gesang und Death-Growls recht variabel. Die Unterschiede von dieser CD zu The scattering of ashes sind schnell ausgemacht, da nicht besonders zahlreich. Etwas schneller und heftiger ist man geworden, auch etwas geradliniger. Gleichzeitig hat man nicht mehr so viele Gesangsspuren über einander aufgetürmt, wodurch die Songs direkter rüberkommen. Klingt als hätten wir es also mit einfachem Material zu tun. Mitnichten! Die Songs hören sich anfangs vielleicht nicht so an, sind aber durchzogen von kleinen Breaks, Spielereien und zahlreichen melodiösen Widerhaken. Schon wenn man nur auf die Gitarrenarbeit hört wird einem ganz schwindelig. Bedenkt man dann, dass Herr Roth gleichzeitig jede Menge verschiedene Gesangslinien beisteuert, kann man nur sagen: Respekt. Weiter herausragend ist das Drumming von Jim Austin, der die Songs immer wieder in Höchstgeschwindigkeit versetzt. Einfach nur aufregend. Ein Markenzeichen von Into Eternity war bisher schon immer die Vermischung verschiedener Gesangsstile. Auch dieses Element wurde weiter ausgebaut. So findet man nicht nur jede Menge Growls und Klargesang, sondern auch in Thrash- und Truemetal-Gefilden wird gewildert. Neu-Sänger Stu Block gibt auf The scattering of ashes seinen hervorragenden Einstand und liefert sich regelrechte Duelle mit Tim. Diese klingen zwar nicht mehr ganz so aufregend und neuartig wie vor zwei Jahren, da diese Stilistik heute schon fast inflationär verwendet wird (Stichwort: Metalcore). Doch die Kanadier stellen sich dabei wesentlich besser an als die meisten Epigone.
Abgemischt wurde die CD von Andy Sneap. Wie typisch für ihn, ist der Sound klar und differenziert. Man wünscht sich allerdings von Zeit zu Zeit etwas mehr Ecken und Kanten. Sneap-Sound eben. Ein kleiner Minuspunkt des Albums ist die fehlende Abwechslung. Fast jeder Song rattert in Höchstgeschwindigkeit durchs Ohr. Dadurch lassen sich anfangs nicht wirklich allzu viele ohrwürmlige Hooklines entdecken und die Songs rauschen regelrecht an einem vorbei. Aber man sollte The scattering of ashes nicht gleich enttäuscht zur Seite legen, denn es wächst mit jedem Hören. Den direkten Vorgänger Buried in oblivion konnten Into Eternity nicht toppen. Das wäre auch nicht einfach gewesen. Aber da The scattering of ashes auf jeden Fall ein super Album ist, sprechen wir mal von Stagnation auf sehr hohem Niveau. Schwermetallfreunde jeglicher Couleur bitte antesten!
Anspieltips für Neugierige: der leicht ins Ohr gehende Opener „Severe emotional distress”, der Stampfer „Timeless winter”, sowie die an den Titeltrack des letzten Albums erinnernde Halbballade „Surrounded by night”
Mario Karl
Trackliste |
1 | Novus Inceptum | (1:40) |
2 | Severe Emotional Distress | (3:55) |
3 | Nothing | (3:56) |
4 | Timeless Winter | (3:25) |
5 | Out | (4:55) |
6 | A Past Beyond Memory | (3:38) |
7 | Surrounded By Night | (5:08) |
8 | Eternal | (3:13) |
9 | Pain Through Breathing | (3:52) |
10 | Suspension Of Disbelief | (4:28) |
11 | Paralyzed | (3:11) |
12 | |
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Besetzung |
Stu Block (lead/clean vocals) Tim Roth (lead/death vocals, g) Troy Bleich (b) Jim Austin (dr)
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