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Ariosti, A. (Georgi)
Die Stockholmer Sonaten I
AKRIBIE
Über die fast vergessene Musik Attilio Ariostis (1666-1729) und ihre Qualitäten ist hier kürzlich schon im Zusammenhang mit seinen Vokalwerken berichtet worden (Review). Ariosti war aber nicht nur Komponist, Organist und Sänger, sondern auch ein hervorragender Virtuose auf der Viola d´amore, für die er eine Vielzahl von Stücken schrieb. Diese Solokompositionen finden sich in den Quellen "Collection of Lessons" und "Recueil de Pièces"; sie sind dem Aufbau nach durchweg typische Barocksonaten. Die technischen Kniffe und vertrackten Skordaturen heben sie jedoch ebenso aus der Masse hervor, wie ihr teils experimenteller Charakter und ihre kantable Versonnenheit.
Was die Begeisterung für die Viola d´amore angeht, steht der Solist Thomas Georgi seinem Vorbild Ariosti offenkundig in nichts nach, wie seine akribisch gefüllte Homepage zu dem Thema (s.o.) zeigt. Aber auch in der technischen Ausführung befindet er sich mit dem Meister auf Augenhöhe, gelingt es ihm doch nicht nur, die virtuosen Klippen sicher zu umschiffen, sondern den Sonaten sogar lebendigen Ausdruck zu verleihen, ja, ihnen teils mit musikantischer Freude zu Leibe zu rücken. Lucas Harris und Joelle Morton assistieren ihm hierbei bereitwillig und souverän.
Wohl nur der Spezialist oder derjenige, der selbst das Instrument beherrscht, wird alle sieben Sonaten am Stück hören wollen. Dazu wohnt ihnen dann doch, trotz aller Abwechslung, zuviel schulmeisterlicher Geist inne. Aber in kleiner Dosierung lässt sich ihnen viel abgewinnen und wenn die Tage wieder merklich kürzer werden, ist diese Art von Musik ohnehin genau richtig.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
1-3 Lezione I Es-dur 10:10 4-7 Lezione II A-dur 08:44 8-11 Lezione III e-moll 12:59 12-15 Lezione IV F-dur 11:17 16-18 Lezione V e-moll 08:25 19-22 Sonata Nr 6 D-dur 08:37 23-26 Sonata Nr 7 D-dur 08:02 |
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Besetzung |
Thomas Georgi, Viola d´amore Lucas Harris, Theorbe/Erzlaute/Barockgitarre Joelle Morton, Viola da gamba/Gambe
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