|
|
Black Rebel Motorcycle Club
Howl
|
|
|
Nach der Beilegung von Streitigkeiten mit Drummer Nick Jago und einem Labelwechsel überraschen Black Rebel Motorcycle Club mit einem vorwiegend von akustischen Instrumenten geprägten Album. Die Richtung des Trios aus Kalifornien, welches sich einst nach dem 50er-Jahre-Brando-Streifen "Der Wilde" benannte, wird diesmal von Blues, Country und Folk dominiert. Keine rotzig-ungestümen Rock-Hymnen à la "Whatever Happened To My Rock'n'Roll" also? Nein, solche nicht, dafür aber einige durchaus gelungene Songs, unter denen auch der eine oder andere Ohrwurm nicht fehlt.
Das erste Stück "Shuffle Your Feet" leitet mit einem Gospel-Intro in die Platte ein und lässt einen Country-Shuffle folgen, der - abgesehen von seiner noch leichtherzigen Stimmung - bereits die ungefähre Richtung der Platte vorgibt. Die sich direkt anschließende titelgebende Ballade "Howl" kommt mit ihren zartbitteren Elektro-Orgel-Klängen und fuzzigen Rhyhtmus-Gitarren dem bisherigen Sound der Band noch am nächsten. "Ain't No Easy Way" zeigt die Band dann wieder von ihrer neuen Seite und wartet mit schmissigen Country-Riffs und ordentlich groovenden Mundharmonika-Soli auf. Die etwas schmalzig geratene Klavierballade "Promise" ist wohl der Tiefpunkt des Albums, doch gleich im folgenden Stück, dem akustikgitarrengetriebenen "Weight Of The World", sind BRMC wieder in Bestform und auch das Blues-Stück "Restless Sinner" kann mit seiner trostlos kargen Atmosphäre voll überzeugen. Der wohl stärkste Song der Platte ist allerdings der Mid-Tempo-Folk-Song "Complicated Situation", in dem eine verloren klingende Mundharmonika vor einem düsteren Akustik-Gitarren-Background heult. Besser hätte das Dylan auch nicht hingekriegt.
Ingesamt ist BRMC ein ungezwungen und emotionsgeladen klingendes Album gelungen - im besten Sinne Musik aus dem Bauch heraus. Manch einem wird diese Platte möglicherweise nicht genügend "rocken", wer sich aber auf den vorwiegend akustischen Mix aus verschiedenen uramerikanischen Musikstilen einlässt, dem werden auf Howl gut 50 Minuten stimmungsvolle Musik geboten.
Linus Stubert
Trackliste |
1 | Shuffle Your Feet | 2:54 |
2 | Howl | 4:21 |
3 | Devil's Waitin' | 3:50 |
4 | Ain't No Easy Way | 2:35 |
5 | Still Suspicion Holds You Tight | 4:24 |
6 | Fault Line | 2:57 |
7 | Promise | 4:46 |
8 | Weight Of The World | 3:41 |
9 | Restless Sinner | 3:12 |
10 | Gospel Song | 4:31 |
11 | Complicated Situation | 2:36 |
12 | Sympathetic Noose | 4:17 |
13 | The Line | 8:19 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Peter Hayes - Gesang, Gitarre Rob Turner - Gesang, Bass Nick Jago - Drums, Percussion
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|