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NINE BLACK ALPS - Verdammt lebendig
Freundschaften, dreckige Pubs, ein bisschen Glück – das ist offenbar immer noch eine gute Gemengelage für eine Bandgründung. Seit dem Sommer 2003 arbeiten die Nine Black Alps aus Manchester daran, ihre Songs so hart klingen zu lassen, "als seien wir tot", wie David Jones erklärt, mal Bassist, mal Gitarrist.
Bitte von dieser Selbstauskunft nicht in die Irre führen lassen. Denn auf seinem ersten Album Everything Is kommt das von Martin Cohen (Bass, Gitarre) und Drummer James Galley komplettierte Quartett um den in New York geborenen Sänger Sam Forrest doch verdammt lebendig über. "Tomorrow is another day, tomorrow we can start again", heißt’s denn auch im so schonungslosen wie mitreißenden "Everybody Is", zu schweigen davon, dass das gleich folgende "Intermission" auch mal akustisch verzaubert und, nun ja, alles andere als hart ist.
Nur eins wollen die Nine Black Alps auch dabei nie sein: Geschmackvoll, leichtverdaulich. Sind sie auch nicht. Produzent Rob Schnapf (Elliott Smith) bündelt den stetigen Energiefluss ohne glattzubügeln. "Ich mag Dinge, die irgendwie ein bisschen kaputt und schrottig sind", sagt Forrest, der ein Jahr in San Francisco lebte, dann in Cardiff zur Uni ging und schließlich in Manchester in einer Asbest-Fabrik gelandet war. Einen Singer/Songwriter nennt man ihn besser nicht. "Ich hasse Dinge, die erlernt wirken, perfekt sind, zu lange überdacht sind."
Es geht immer um eine unmittelbare Reaktion auf Gefühle, Ereignisse, Umstände, wie in "Shot Down”, vielleicht der rohste Song auf Everything Is. Sam Forrest: "Der stammt aus meinem Armutssommer. Es geht da nur um Neid und Eifersucht auf Leute, die Geld und Autos haben und nicht immer den Bus nehmen müssen. Es ist der erste Song, den wir mit Martin geschrieben haben – da fühlte sich alles schon so an, als ob es bald abgehen würde."
Universal
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