Als Appetizer für den nächsten Longplayer, der eine neue mehrteilige Saga eröffnen soll, werfen Rhapsody eine EP ins Volk, die wenig kürzer ist als die Full Length Scheiben manch anderer Band.
Der Opener wird theatralisch von der Stimme Christopher "Dracula" Lee's eingeleitet, um dann in eine typisch italienische Hollywood-Hymne überzugehen – viel Keyboard, Triolen auf den Gitarren und immer wieder im Wechsel der theatralische Lee und massive Chorsätze. Das “mächtige Gebrüll des Donners“ trägt seinen Namen zu recht. Nach einem starken Streichereinsatz trumpft der im Ganzen wieder sehr bandtypische Hammer mit ungewohnt aggressiven Vocals auf. Es folgt eine atmosphärisch starke Ballade und erneut eine sehr starke Hymne mit fantastischen Akzenten der Gitarren und Glockenklängen, die man eher von Mike Oldfield kennt.
Stilistisch hat sich in toto also wenig verändert. Hymnen, Bombast und Dramatik – irgendwo zwischen Manowar und dem Rondo Veneziano – sind angesagt. Die Italiener werden das Lager der Metalfans weiter in zwei Lager spalten. Denn der leichte Ruck hin zu etwas kompakteren Werken ist nun wirklich nicht so dramatisch, dass die Kritiker und Verächter Grund hätten, sich eines Besseren zu besinnen.