Drei CDs der Fifty Foot Combo sind nun in relativ kurzer Zeit über meinen Tisch gewandert: die Single Jennifer Jennings, eine Live-CD und jetzt das neue Studioalbum Ghent-BXL. Typisch für alle drei Silberlinge ist ein instrumentaler Rockabillysound, der von einer uralten Orgel geprägt ist, die man in den 70ern von Alleinunterhaltern kannte.
Keine Angst: Die Fifty Foot Combo geht musikalisch nicht in die Richtung der Alleinunterhalter. Dem stehen die (noch?) vorhandenen punkigen Elemente und die gelegentlich hart zu beißenden Gitarren im Wege. Aber nach mittlerweile insgesamt knapp 120 Minuten "Monstrophonic Sound", wie die Band es selbst bezeichnet, stellt sich irgendwann so etwas wie gepflegte Langeweile ein.
Man kann auch Ghent-BXL wunderbar im Hintergrund hören und wird bei den schon erwähnten Gitarrenparts auch immer wieder einmal kurz wieder aus dem herausgerissen, mit dem man sich unterdessen beschäftigt. Aber da gerade diese Rotzigkeit im Vergleich zumindest zur Live-CD (ältere Scheiben kenne ich nicht) nachgelassen hat, ist es dem jüngsten Output nie so richtig gelungen mich nachhaltig zu fesseln.
Anspieltipps: Das finale an die Blues Brothers erinnernde “Blowback“, das heftige “Day of the 100 Percenters“ oder das flotte mit Drumsolo garnierte Titelstück, das mir gut als Hintergrundmusik für die Ziehung der Lottozahlen gefallen würde – Spannung und Dramatik ohne wirklich aufdringlich zu werden.