Eloy
Echoes from the Past
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Echoes from the Past ist der dritte Teil der Eloy-Trilogie zu der französischen Nationalheiligen Jeanne d’Arc. Wer die ersten beiden Teile kennt, die 2017, bzw. 2019 unter den Titeln The Vision, the Sword and the Pyre (Part I) und The Vision, the Sword and the Pyre (Part II) erschienen sind, stellte sich schnell die Frage, was denn da noch kommen soll, da Jeanne bereits im zweiten Teil den Scheiterhaufen besteigen musste.
Eine Vermutung meinerseits war, dass Mastermind Frank Bornemann sich mit dem Verehrungskult, der um die heilige Johanna herum entstand, beschäftigen würde. Selbst Brecht hat ihr mit Die heilige Johanna der Schlachthöfe ein Denkmal gesetzt. Auch ein Blick auf den Heiligsprechungsprozess, der für die katholische Kirche ja eine Wendung um 180° bedeutete, wäre spannend.
Bornemann hatte eine andere Idee. Er lässt wieder Jean de Nouillompont zu Worte kommen, der unter dem Namen Jean de Metz Waffengefährte der Jungfrau war, und bereits bei den ersten beiden Alben als Erzähler in Erscheinung trat. Er blickt nun auf die Ereignisse zurück und erinnert sich, wie sich Phasen der Begeisterung und der Ernüchterung, des Erfolgs und der Niederlage abwechselten und fragt sich, warum man die Intrigen gegen Johanna, die sie im Mai 1431 dann letztlich auf den Scheiterhaufen in Rouen führten, nicht früher bemerkt und ernst genommen hat. Er bleibt aber gewiss, dass Johanna auch auf ihrem letzten Weg von Engeln begleitet wurde und dass ihr Ruhm bleiben würde.
Es gelingt dem mittlerweile 78-jährigen Bornemann mehrfach an die Höhepunkte seiner Karriere mit Eloy anzuknüpfen. Ein erstes Highlight ist der Opener „Conspiracy“ mit tollen rockigen Momenten, die in die Frühphase der Band zurückkatapultieren. Die ruhige Dramatik des Titelsongs hätte auch auf das „blaue Album“ Power and Passion gepasst. Der kraftvolle Sound von „Warning Signs“ lässt hingegen die Planets / Time to turn Phase aufleben.
Ein solider Abschluss der Trilogie, der hoffentlich nicht das Letzte ist, was Eloy von sich hören lassen. Denn im Blick auf Hits, die im Ohr bleiben, lässt die gesamte Trilogie dann doch zu wünschen übrig. Das mag an den Fesseln liegen, die das große Konzept mit sich bringt. Aber die haben den hannoverschen Prog-Meister ja in der Vergangenheit nicht gehindert.
Der Schlussstein kommt im dreifach aufklappbaren Digipack – in der Mitte die CD, links das Booklet mit den Texten, rechts ein auf LP-Größe auffaltbares Poster des CD-Covers.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Conspiracy | 5:50 |
2 | Compassion for Misery | 3:01 |
3 | Echoes from the Past | 5:38 |
4 | Danger | 4:43 |
5 | Deceptive Glory | 5:11 |
6 | Warning Signs | 6:35 |
7 | Fate | 3:19 |
8 | The Pyre | 9:26 |
9 | Farewell | 5:16 |
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Besetzung |
Frank Bornemann (Voc, Git)
Klaus-Peter Matziol (B)
Steve Mann (Keys)
Stephan Emig (Dr, Perc)
Gäste:
Tobias Reckfort (Ad. Keys <1,2,4,6,7>, Pogramming <8>)
Nic Knoll (Ad. Keys <1,4,6,7,8>)
Artur Kühfuss (Ad. Keys <1,3,4,7>)
Finn Mac Cozmac (Ad. Keys)
Carinha (Back Voc <3>)
Laila Nysten (Back Voc <1,7,8>)
Elin Bell (Back Voc <1,7,8>)
Anke Renner (Back Voc <3,6,7,8>)
Kim Baete (Back Voc <3,6,7,8>)
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