Alexander Eder
Ganz Normal
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Wer sich entsprechende Talentshows ansieht, wird auch ihn, Alexander Eder aus Niederösterreich bemerkt haben, als er im Jahr 2018 an der Show "The Voice Of Germany" teilnahm und das Viertelfinale erreichte. Zwei Jahre später veröffentlichte Eder sein Debüt-Album "Schlagzeilen", nun legt er nach mit Ganz Normal.
Auch hier ist rasch zu bemerken, wie sich verschiedene Einflüsse in diesen Gesamtsound eingeschlichen haben. So vereinen sich Popmusik, ein wenig Rock und Schlager, und auf diese Weise mag der Mann Anhänger aus verschiedenen Lagern auf sich ziehen. Denn in der Tat mag es so sein, dass man sich dem Künstler aus verschiedenen Richtungen nähern könnte.
Einerseits sind es die heute im Schlagerbereich sich immer stärker durchsetzenden programmierten Rhythmen, am besten so programmiert, um Discofox in Dauerschleife tanzen zu können. Dann wieder stampft der eine oder andere Song im Rockmodus, und textlich singt der Protagonist offensichtlich so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, das heißt, recht "volksnah", und er nimmt kein Blatt vor den Mund anhand solcher Textzeilen wie Was is' bloss passiert? Ich bin am Arsch tätowiert, nach einer offensichtlich durchgezechten Nacht ("Was hab ich gemacht") oder Doch für 'ne Nummer kannst Du immer meine Nummer wählen ("Bisschen mehr als Freundschaft"). Ansonsten gibt es Texte mit Themen "aus dem Leben gegriffen", mit allen Aufs und Abs, manchmal etwas ernsthafter klingend, manchmal etwas banal, meistens geht es wohl um "Beziehungskisten".
Hinsichtlich der musikalischen Umsetzung springt die Musik sofort an, und wird viele Anhänger wohl sogleich in Verzückung versetzen
Wichtigstes Merkmal ist eindeutig die recht individuelle Stimme des Protagonisten, rau, druckvoll, tief und markant, so könnte ich mir Eder gut als Rocksänger vorstellen, und das kommt dann gerade bei den eher rockbetonten Songs des Albums gut zum Tragen, zum Beispiel bei "Für diesen Moment". So könnte man guter Dinge sein hinsichtlich der Zukunft, dass sich Eder zunehmend aus diesem Schlagerumfeld lösen möge und, sollte er bei deutschsprachigen Texten bleiben, diese ein wenig mehr in die Tiefe zu leiten hinsichtlich ihres Ausdrucks. Und dann bitte auch weg von diesen programmierten Rhythmen, das mag zwar massentauglich sein, ist aber auf Dauer nervig.
Also zur Zeit treibt die Musik eher in Richtung modernen Schlagertrend, eher Ballermann-tauglich als wirklich ernsthaft und niveauvoll. Nun, das hängt von der Absicht des Künstlers ab, Geld verdienen oder Kunst produzieren, und sich dazu entscheiden, welches Publikum angesprochen werden soll. Unabhängig davon hebt sich Eder mit dieser Produktion auf jeden Fall von der Masse gängiger Schlagerproduktionen ab, bemerkt man doch eindeutig das Potential, und mit dieser Stimme sollte man gar das Wagnis vollziehen, in härtere Rockgefilde, sogar mit ein wenig Punk-Attitüde, vorzustoßen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Was hab ich gemacht
2 Immer müde
3 Unsterblich
4 Mehr als Freundschaft
5 Jünger als gestern
6 2004
7 Für diesen Moment
8 7 Stunden
9 Ganz normal gestört
10 Kaffee
11 Sag nie wieder
12 Bis zu den Sternen
13 Wenn morgen die Welt untergeht
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Besetzung |
Alexander Eder (vocals, background vocals)
Jules Kalmbacher (guitars, bass, dru)ms, keys, synth)
Jens Schneider (guitars, bass, drums, keys, synth)
Björn Steiner (guitars, bass, drums, keys, synth)
Sebastian Horn (guitars, bass, drums, keys, synth)
Johannes Herbst (guitars, bass, drums, keys, synth)
Jonas Mengler (guitars, bass, drums, keys, synth)
Simon Klose (guitars, bass, drums, keys, synth, background vocals)
Riccardo Bettiol (guitars, bass, drums, keys, synth)
Gabriel Gerber (guitars, bass, drums, keys, synth)
Lukas Husak (guitars, bass, drums, keys, synth, background vocals)
Ramon Pfanner (acoustic guitar)
Jakob Plochberger (bass, background vocals)
Daniel Schatz (background vocals)
Alexander Bauer (background vocals)
Elias Hadieus (background vocals)
Florian Künstler (background vocals)
Tamara Olorga (background vocals)
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