Stone The Crows
Teenage Licks
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1971 - und es erschien Teenage Licks, das dritte Album der schottischen Band Stone The Crows. In Folge ebenfalls veröffentlicht von Repertoire Records, ohne Bonus-Songs. Restauriert und gemastert wurde erneut von EROC und das 12-seitige Booklet enhält Liner Notes von Chris Welch, auch unter Beteiligung früherer Band-Mitglieder.
Und es hatte sich Einiges verändert. Zunächst waren Bassist und Sänger Jimmy Dewar und Keyboarder John McGinnis nicht mehr an Bord. Nach dem ehemaligen John Mayall-Drummer Allen wurde ein weiterer Musiker aus dessen Talentschmiede aufgenommen - der Bassist Steve Thompson, und als Keyboarder fungierte nun Ronnie Leahy.
Ob es an den beiden Neuzugängen lag, oder ob es Teil einer Entwicklung war, jedenfalls hatte sich im Verhältnis der beiden Vorgängeralben eine Veränderung eingestellt. Der Sound konzentrierte sich mehr auf eine Richtung, nun rockte es mehr, sogleich mit dem Eröffnungssong "Big Jim Salter" eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Maggie Bell war als Sängerin nun auf sich allein gestellt, was aber letztlich kein Problem für sie darstellte. Denn mit der bekannten Stimmkraft verpasste sie, zusammen mit Les Harvey an der Gitarre, den nötigen Druck. Schlagzeuger Colin Allen war nun auch stärker an den Kompositionen beteiligt, allein bei sechs der neun Titel fungierte er als Co-Autor. Track sieben stammt noch vom alten Keyboarder und mit "Don't Think Twice" bediente man sich bei Bob Dylan, sowie das nur fünfundzwanzig Sekunden lange "Ailen Mochree" basiert auf einem Traditional.
Auch die Balladen, noch ein wenig mit dem früher stärker ausgeprägtem Anteil von Blue Eyed Soul ausgestattet, fügten sich eher in die Rockschiene ("Faces"), das gilt auch für das unter Zuhilfenahme der Dundee Horns eingespielte "Mr. Wizard", ein dampfender Rocksong mit Soul-Groove. Auch fehlt hier der Blues nicht, allerdings in untypischer Umgebung, hat man "Don't Think Twice" von Dylan ein wenig darin eingetaucht, eine Galavorstellung für Maggie Bell. "Ailen Mochree" zeigt sie als Könnerin der gälischen Sprache, ganz allein.
Die Platte endet mit "Seven Lakes", und letztlich zeigt sich das Wesentliche an diesem Album, nämlich, dass die Songstrukturen dichter geworden waren, und der Jam-Charakter in gleichem Masse abgenommen hatte. Gefielen mir die alten Songs ein wenig besser, so mag dieses Album mit der etwas anderen Ausrichtung der richtige Schritt gewesen sein, um anerkannter zu werden, wenn die Zukunft durch den jähen Tod von Les Harvey nicht anders ausgesehen hätte.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Big Jim Salter (4:34)
2 Faces (4:42)
3 Mr. Wizard (5:29)
4 Don't Think Twice (5:01)
5 Keep On Rollin' (3:49)
6 Ailen Mochree (0:25)
7 One Five Eight (6:28)
8 I May Be Right I May Be Wrong (5:03)
9 Seven Lakes (3:02)
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Besetzung |
Maggie Bell (vocals)
Les Harvey (guitar, recorder)
Colin Allen (drums, percussion)
Ronnie Leahy (keyboards)
Steve Thompson (bass)
The Dundee Horns (winds & brass - #3)
Wee Marie (vocals - #2, 4)
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