Cleopatrick
Bummer
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Der Weg führt uns heute nach Kanada, zum Hard Rock-Duo Cleopatrick. Auf ihrem eigenen Plattenlabel, Nowhere Special Recordings, haben sie nun ihre erste volle Langspielplatte, Bummer, veröffentlicht. Die beiden Musiker sind seit ihrem viertem Lebensjahr befreundet und interessierten sich im Alter von acht für Musik wie zum Beispiel von AC/DC. Als Teenies nahmen sie selbst erstmals Musik auf. 2016 erschien eine Debüt-EP, 2018 folgte eine weitere.
Aus diesem neuen Album wurde vorab auch bereits eine Single veröffentlicht, der Song "Good Grief", nachfolgend eine zweite mit "The Drake" und die dritte Auskopplung war dann "Family Van".
Mit "Victoria Park" startet die Fuzz-Orgie. Dumpfes und stampfendes Schlagzeug, überdrehter Gitarrensound, völlig konträr der fast schon gehauchte Gesang, der erst im Laufe des Songs an Kraft zunimmt, aber dennoch voll im Hintergrund bleibt. Anleihen beim Rap finden dann auch noch ihren Platz. Fuzz-Grunge? Oder was ist das hier? Jedenfalls hat man den Eindruck, irgendetwas würde mit den heimischen Boxen nicht stimmen.
Ob das so bleibt? "The Drake", eine der Single-Auskopplungen, zeigt auch keine Gnade, die verzerrten Riffs dröhnen weiter. Und dazu donnert der Schlagzeuger schwerfällig, das geht schon stark in Richtung von "Lo-Fi"-Sound. Insofern hat man sich total auf Wesentliches reduziert, Gesang, Gitarren, Schlagzeug, so stelle ich mir den berühmten Elefanten im Porzellanladen vor. Es rumpelt, es poltert, zur Zeit des Garagenrocks in den Sechzigern hätten sich die beiden Protagonisten sicher wohl gefühlt. Nur gesanglich ist man eher an der Jetztzeit orientiert, eben dadurch, dass stets wieder Rap-ähnliche Passagen auftauchen.
Kompositorisch ist die Musik eigentlich eine Nullnummer. Denn hier scheinen die irgendwie immer gleich klingenden Riffs aus dem Augenblick zu entstehen. "Good Grief", dieser Ausspruch kam einst schon Charlie Brown über die Comic-Lippen. Ja - Du meine Güte, was geht hier ab mit Cleopatrick? Na, Spass scheinen sie jedenfalls gehabt zu haben, denn das klingt irgendwie durch. Für übliche Hörergewohnheiten ist das jedoch recht anstrengend, da klingen selbst The Stooges recht zahm... Und wie nenne ich das nun? Fuzz-Grunge-Neo-Garage???
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Victoria Park (3:00)
2 The Drake (3:26)
3 Family Van (2:55)
4 Good Grief (2:58)
5 No Sweat (2:54)
6 Why July (2:54)
7 Ya (0:32)
8 Pepper's Ghost (2:45)
9 2008 (3:55)
10 Great Lakes (3:24)
11 Holding Caulfield (2:30)
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Besetzung |
Luke Gruntz (vocals, guitar)
Ian Fraser (drums)
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