Psychework

The Dragon's Year


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 30.09.2016

(Ranka Kustannus / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 45:18


Oft liest man in Interviews vom Musikern, die in ihren frühen Jahren – vor Internet und Youtube – ihre Alben aufgrund des Bandnamens und des Artworks gekauft haben. Nicht zuletzt von Metalfreaks aus der Zeit der NWobhM liest man das. Denen dürften Psychework keinen großen Gefallen getan haben – aber die stammen ja auch nicht aus den frühen 80ern.

Die erste optische Begegnung mit The Dragon's Year baut Erwartungen auf. Zwei gefährlich aussehende Giftschlangen haben einen martialisch gekleideten Mann im Würgegriff und zischen ihm bedrohlich in die Ohren. Darüber der Bandname Psychework. Was erwartet man? Natürlich aggressive Musik, laut, hart – aber auch abgedreht psychedelisch, fordernd, Dope geschwängert vielleicht.

Und was kommt? Eine eher ruhige Metal-Variante. Um nicht falsch verstanden zu werden. Es ist Metal. Es ist harte Musik. Es gibt Power, Gitarrenriffs und alles, was dazu gehört. Aber hier werden keine Aggressionsrekorde angestrebt. Iron Maiden sind garantiert ein Vorbild der Truppe, über die ich lediglich weiß, dass sie bei einem finnischen Label sind, oder – um ganz genau zu sein, bei einem Label mit einer finnischen e-mail Adresse. Das ist – neben der Tracklist – die einzige Info, die ich zu Psychework bekommen habe.

Und wenn Maiden Vorbild sind, dann eine deutlich melodische Variante der Heroen. Der Verweis auf die 70er Jahre, den der Bandname zu geben scheint, hat dann auch nur geringe Berechtigung - und wenn dann eher zu der zweiten Hälfte der 70er. Denn von Psychedelic-Klängen ist hier gar nichts zu hören. So viel zu den enttäuschten Erwartungen.

Hat man die aber erst einmal abgestreift, und beginnt The Dragon’s Year ohne diese Vorerwartungen zu hören, haben wir eine kraftvolle Metalband am Start, die viel auf Melodie und Ruhe setzt. Das hindert Psychework aber nicht daran, dramatisch oder elegisch zu inszenieren. Gerade für Freunde von Iron Maiden dürften Songs wie„Tide“ eine echte Entdeckung sein, die den melodisch-progressiven Ansatz ihrer Lieblinge besonders betonen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Hard on Heart 5:30
2 Bullet with my Name 6:00
3 Tide 3:57
4 Keep the Flame 6:42
5 Barricades won't fall 4:50
6 Vale of Tears 4:34
7 Tear of the Phoenix 6:37
8 The Dragon's Year 7:07

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