Tommy Shaw
The Great Divide
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Info |
Musikrichtung:
Bluegrass / Country
VÖ: 22.03.2011
Pazzo Music / Fontana (US-Import)
Gesamtspielzeit: 33:26
Internet:
http://www.tommyshaw.com
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Klar, man kennt Tommy Shaw als Sänger und Gitarrist der amerikanischen Pomp Rock-Band Styx, oder vielleicht von den Damn Yankees. Hierzulande dürften jedoch nur die wenigsten mitgekriegt haben, dass Shaw 2011 sein erstes Bluegrass-Album herausgebracht hat - allerdings nur in den USA. Dieser Sound ist sozusagen die amerikanischere Form von Country und damit für Europa von vornherein ungeeignet. Nicht vermittelbar.
Für The great Divide hat Tommy Shaw alleine und mit Komponisten der ersten Kategorie einen Stapel Songs geschrieben, von denen er hier elf vorstellt. Man hört jeder Note der leider gerade einmal 33 Minuten an, dass es dem Vollblutmusiker eine Herzensangelegenheit war, diese Platte zu machen. Ihm lag so viel daran, dass er sich im Styx´schen Tourbus selbst das Banjospielen beibrachte! Dabei setzt er dieses Instrument auf diesen Aufnahmen gar nicht selbst ein, dafür aber Dobro / Resonatorgitarre, Mandoline und Akustikgitarre.
Nachdem der kreative Prozess abgeschlossen war, spielte Shaw die Songs mit diversen namhaften Cracks der Bluegrass-Szene ein. Der Spaß und Enthusiasmus aller Beteiligten verleiht der Musik eine ansteckende Vitalität, die einen vom ersten Moment an packt und nicht mehr loslässt.
Einzelne Lieder herauszugreifen fällt schwer. Aber „Shadows in the Moonlight“ und „The great Divide“ müssen sein, weil sie so traurig und einfach wunderschön sind. Beim Titelstück und „Afraid to love“ hat Bluegrass / Country-Superstar Alison Krauss den Backgroundgesang übernommen. Sie hatte Shaw und seine Frau bei einem ihrer Konzerte erspäht und ihn ihrem Publikum daraufhin als „einen ihrer Lieblingssänger“ vorgestellt. Sie war damit mitverantwortlich dafür, dass die Sache ins Rollen kam, deren Ergebnis wir jetzt genießen können.
„Back in the Kitchen“ zaubert auch dem letzten Griesgram ein breites Grinsen ins Gesicht. „Cavalry „macht Melodiesüchtige selig. An der 50-Sekunden-Jamsession in „The next right Thing“ würden sich etliche, auch versierte Gitarristen selbst ohne den heftigen Fiddleteil die Gräten brechen. „Get on the One“ rast dahin wie der Zug, von dem es handelt. Und „Give ´em Hell Harry“ erzählt so wortreich von US-Präsident Harry Truman, dass man an das Debüt von Bruce Springsteen denken muss, das in dieser Hinsicht als Rekordhalter gilt.
Tommy Shaw, der seit seiner Jugend in Alabama von Bluegrass-Musik begeistert war, „weil man darin Geschichten erzählen kann, die im Rock´n´Roll nicht gehen“, spricht von „Story-Songs“ und sagt über „The great Divide: „Es ist eine Geschichte über die Liebe und das Leben, über Glück und Hoffnung, über Verlust und Entdeckung. Es ist die Geschichte einer Reise und handelt im Grunde davon, den Weg nach Hause zu finden.“
Dem ist wenig hinzuzufügen. Außer, dass The great Divide mit tollen, abwechslungsreichen Songs, überragender Musikalität insbesondere auf allen Arten von Saiteninstrumenten und Spitzengesang begeistert – auch Menschen, die mit Bluegrass gar nichts anfangen können.
Der Zuckerguß auf diesem köstlichen Kuchen sind die Texte; zweifellos die besten, die Tommy Shaw in seiner jahrzehntelangen Karriere geschrieben hat. Kein Wunder, dass er mit seiner ersten Arbeit in diesem Bereich in der Bluegrass-Szene auf Anhieb akzeptiert wurde. Viele Songs auf The great Divide klingen wie Traditionals! Das zeigt vielleicht am deutlichsten die umfassende Qualität dieses in Europa immer noch – und vermutlich für alle Zeiten – verkannten Künstlers.
Michael Schübeler
Trackliste |
1 | The next right Thing | 3:05 |
2 |
Back in your Kitchen | 3:02 |
3 |
Sawmill | 2:27 |
4 |
The great Divide | 3:16 |
5 |
Shadows in the Moonlight | 3:10 |
6 |
Get on the One | 2:09 |
7 |
Umpteen Miles | 3:17 |
8 |
Cavalry | 2:34 |
9 |
Afraid to love | 2:59 |
10 |
Give ´em Hell Harry | 4:36 |
11 |
I´ll be coming home | 2:56 |
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Besetzung |
Tommy Shaw (Vocals, Guitar, Dobro, Mandolin)
Brad Davis (Guitar)
Will Evankovich (Guitar, Backing Vocals)
Greg Davis (Banjo)
Scott Vestal (Banjo)
Jerry Douglas (Dobro)
Rob Ickes (Dobro)
Sam Bush (Mandolin)
Byron House (Bass)
Stuart Duncan (Fiddle)
Chris Brown (Drums)
Dwight Yoakam (Backing Vocals)
Alison Krauss (Backing Vocals)
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