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Ian William Craig
Centres
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Der aus Vancouver stammende Komponist und Sänger Ian William Craig veröffentlicht mit dem Vinyl-Doppel-Album (auch als CD und Download erhältlich) sein neuntes Album. Die Mehrzahl der Vorgänger wurden in Eigenregie als Kassette oder Download veröffentlicht, mit Centres ist er bei dem Label 130701 gelandet, welches sich als Label für die etwas besondere Musik einen Namen gemacht hat.
Wie beschreibt man dieses Album? Die Klänge sind überwiegend elektronisch erzeugt und bieten einen Mix aus sehr experimentellen Tönen mit Fieldrecordings und einen hoch melodischen und atmosphärischen Anteil. Der Künstler selbst sagt, dass die Stücke von Centres grundsätzlich als Lieder komponiert waren, dann in der Schublade verschwanden und zerstört wurden. Nun hat er sie wieder ausgegraben und neu zusammengesetzt.
Herausgekommen sind dabei so sphärische Stücke wie das Eingangsstück “Contain (Astoria Version“ das mit experimentellen Geräuschen eröffnet wird und dann durch einen melodischen Dronesound (ja, das geht) in eine dunkle, melancholische Atmosphäre getragen wird. Dazu die herrlich dunkle Stimme, die ein wenig Dark Wave mit einbringt. Und so erklingt das Stück in einer unwirklich schönen Atmosphäre mit catchy Melodie. Die 10 Minuten Länge vergehen trotz der Langsamkeit des Stückes wie im Fluge.
Im folgenden “A Single Hope“ treibt er das dann noch in größere Sphären. Ein kratziger, dunkler, elektronischer Drone bietet das Grundgerüst. Aus diesem schält sich die zerbrechliche Melodie. Später setzt ein langsamer, aber sehr tiefer Bass ein und bringt das Stück in lichte und doch gotische Klanglandschaften.
“Drifting to void on all sides“ ist dann sehr zerfasert. Verzerrte und wohl gesampelte Gitarren, Rauschklänge (Hm,, der Lärm beschwippster Schreiberkollegen, die durch den Redaktionsflur von Wand zu Wand schwanken?! - Anm. MK) und weibliche Engelsstimmen kreieren eine himmlische und doch verlorene Stimmung. Mit “The nearness“ folgt ein Stück zwischen Neofolk und Postrock. Ein Harmonium erklingt in wundervollem Moll zur Stimme Craigs. Später zerfasern die Klänge zu einem trotzdem melodischen Geräusch das ein wenig bedrohlich erklingt. Später wird das Stück zurück zu seinen Harmoniumklängen - nun unterstützt von tiefer Elektronik - geführt. Umwerfend schön.
Auch die weiteren Stücke vollbringen das Kunstwerk, Experiment und Wohlklang zu vereinen und so entsteht mit Centres ein wunderbar fließendes und trotz allem Experiment und aller Düsternis wunderschönes Album zum sich hineinfallen lassen. Es bietet Interessantes für unzählige Hördurchgänge oder aber einfach einen wunderbaren Soundtrack zum Relaxen. Vergleiche gibt es wenig, am ehesten würde ich es als Weiterentwicklung von Bands / Projekten wie This Mortal Coil, The Hope Blister, Talk Talk und auch Radiohead sehen.
Oder einfach als ein klasse, äußerst eigenständiges Album.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Contain (Astoria Version) | 10:04 |
2 |
A Single hope | 6:26 |
3 |
Drifting to void on all sides | 4:14 |
4 |
The nearness | 7:45 |
5 |
Set to lapse | 2:47 |
6 |
Power colour spirit animal | 6:28 |
7 |
Arive, arive | 2:39 |
8 |
A circle without havibg to curve | 9:52 |
9 |
An ocean only you could see | 6:02 |
10 |
Purpose (Is no country) | 3:18 |
11 |
It need not to be hopeless | 4:23 |
12 |
Innermost | 3:28 |
13 |
Contain (Cedar Version) | 4:21 |
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