VVOLK ist der zweite Teil des 18 Musiker umfassenden Projektes Book of Air. In diesem Falle wurden die beiden jeweils fast 25 Minuten langen Stücke unter die Überschrift “Inspired by the slow tempo and invisible motion of nature“ gestellt, und dieses Motto wurde sehr überzeugend übertragen.
Die Musiker kreieren sich sehr langsam entwickelnde Stücke, bei denen man die einzelnen Instrumente mitunter gar nicht heraushören kann. Alle erzeugten Klänge entwickeln nach und nach eine tiefe Atmosphäre mit sich verändernden Stimmungen von fröhlicher Beschwingtheit (aber natürlich im langsamen Tempo) bis zu sich aufbauenden, tiefen Dronesounds, unter denen aber immer die improvisierenden Instrumente weiterarbeiten. Auch gelingen viele Momente mit herrlich schönen Melodien.
Die Leistungen der einzelnen Musiker herauszustellen ist nicht möglich, denn das große Ensemble arbeitet tatsächlich als unglaublich dichte Einheit.
Die Stücke entwickeln einen meditativen Charakter ohne jedoch in New-Age-Sphären der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Denn dafür bietet die Vielzahl an immer wieder auftauchenden instrumentalen kleinen Überraschungen zu viele Ecken und Kanten in einem organischen Sound.
VVOLK ist ganz große Improvisationskunst, die dem Kenner wie dem Einsteiger gefallen sollte. Möglicherweise ist dies der Sound, den Talk Talk (bzw. Mark Hollies) kreiert hätten, wenn sie sich nicht aufgelöst hätten.
