Das düstere Artwork von Travis Smith zeigt gleich, dass hier wohl kaum Gute-Laune-Mucke angesagt ist. Und so ist es dann auch. Die Amis spielen progressiv angehauchten, düsteren und modernen - sprich produktionstechnisch glatt geschliffenen - Death Metal, der dem Hörer einiges abverlangt und sich nicht dazu anbietet einfach nur nebenbei gehört zu werden.
Dabei gibt sich das Quintett nicht damit zufrieden dem Hörer komplizierte Riffs und überraschende Breaks um die Ohren zu hauen. Nein, ihre Songs bleiben stets im Fluss, überraschen aber mit teils unkonventionellem Songwriting, frei von Schema F. Mystik seht purer Düsternis gegenüber, klassische harsche Death-Metal-Sounds mit tiefer gestimmten Gitarren und unbarmherzigen Grunts und Growls treffen auf cleane Gesangsparts und klare Gitarrensoli der Joe-Satriani-Schule.
Das klingt bisweilen als würden Behemoth gleichzeitig mit Meshuggah und Opeth fremdgehen. Die Atmosphäre ist kalt und riecht nach Kunst. Die Musik ist bisweilen recht verkopft. Aber trotzdem schafft die Band es ziemlich gut ihre Songs im Fluss zu halten, selbst wenn es auch innerhalb der einzelnen Nummern durchgehende Linie oder Struktur gibt.
Selves We Cannot Forgive ist zweifelsohne ein interessantes Album. Allerdings auch eines auf das man sich mit Haut und Haaren einlassen können muss.